Trotz Krankheit

Steve Jobs präsentiert das iPad 2

02.03.2011
Von  und Patrick Woods
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Steve Jobs persönlich stellte das iPad 2 vor: Dünner als der Vorgänger, mit zwei Kameras und Dual-Core-Prozessor und in zwei Farben. In den USA kommt es am 11. März in den Hande, in Deutschland und den meisten anderen Ländern zwei Wochen später. Das Betriebssystem wird iOS 4.3 sein, an neuen Apps stellt Apple unter anderem Garageband für das iPad vor und auch eine iMovie-Fassung sowie Facetime für das iPad.

Die erste Überraschung der iPad-Keynote hatte nichts mit neuer Hardware zu tun, sondern war eine personelle Überraschung. Statt eines Stellvertreters steht Steve Jobs selbst auf der Bühne und begrüßt die Journalisten in San Francisco. "Wir haben lange an diesem Produkt gearbeitet und ich wollte das nicht verpassen!"

Leichter, schneller, dünner

Jobs fragt rhetorisch: "Wird 2011 das Jahr der iPad-Kopien?" Vielleicht, wenn Apple nichts getan hätte, so Jobs weiter. Dann zeigt er das „iPad 2“. Schon äußerlich zeigt sich, dass sich hier einiges geändert hat. Jetzt gibt es zwei Farben: schwarz und weiß. Das weiße Modell hat nicht nur einen bleichen Displayrahmen, sondern auch die Rückseite ist komplett weiß. Das schwarze Modell ist ähnlich wie der Vorgänger: schwarzer Rahmen und silberner Rücken. Steve Jobs selbstironisch: das weiße Modell sei ab dem ersten Tag lieferbar – als Anspielung auf das Chaos rund um das weiße iPhone 4.

Im Vergleich zu eben jenem iPhone ist das iPad 2 jetzt sogar noch dünner. Ein Drittel Dicke hat es verloren und ist nun weniger als neun Millimeter dick. Das Gewicht konnte Apple immerhin um rund 50 Gramm reduzieren. Auch die Haptik ist jetzt etwas anders. Die neuen iPads fühlen sich ein wenig wie das Gehäuse des Macbook Pro an und es wackelt auf flachen Unterlagen jetzt weniger.

Bei den inneren Werten hat Apple mindestens ebenso viel verändert. Das iPad 2 hat einen neuen Prozessor: einen Dualcore mit der Bezeichnung "A5". Doppelt so schnell wie zuvor soll er sein. Den Grafikchip des iPad hat Apple laut Jobs noch deutlicher verbessert: bis zu neunmal so schnell wie beim ersten iPad. Der bisherige Grafikprozessor im iPad stammt noch aus dem iPhone 3GS aus dem Jahr 2009. Neu ist auch der Gyrosensor, der schon im iPhone 4 steckt. Unbekannt ist, ob Apple den Arbeitsspeicher ausgebaut hat. Dieser ist für größere Aufgaben und Multitasking sehr wichtig. Apple macht auf Nachfrage aber keine Aussage dazu. Die Akkulaufzeit soll sich nicht verändern und bei zehn Stunden verbleiben.

iPad 2 mit Kameras

Dazu gibt es jetzt zwei Kameras im iPad 2. Eine vorne und eine auf der Rückseite. Die rückwärtige Kamera nimmt Videos mit bis zu 1280 mal 720 Pixeln auf – bei 30 Bildern pro Sekunde. Bei Fotos ist die Auflösung sogar nur 640 mal 480. Apple verwendet hier offenbar ein kleineres Modell als im iPhone 4. Mit den Kameras kann man Videos aufnehmen und vor allem: Videotelefonie betreiben. Apple integriert die Facetime-Software in das iPad 2. Damit kann man mit Macs, iPhones und iPod Touch (4. Gen.) Videotelefonieren. Wie beim iPhone kann man während des Gesprächs zwischen Front- und Rückkamera umschalten.

Keine Verbesserung gibt es dagegen bei der Speicherkapazität: Hier bleibt es bei der Spanne zwischen 16 und 64 Gigabyte. Immerhin ist hier der Preis gleich geblieben. Das iPad wird in den USA 499 bis 829 US-Dollar kosten, die Euro-Preise stehen noch nicht fest, dürften sich aber am Vorgänger orientieren.

Ab Ende März in Deutschland

Das iPad 2 kommt am 25 März nach Deutschland in den Handel. Wer auch mit dem Vorgänger leben kann, erhält diesen jetzt besonders günstig. Ab 379 Euro kostet das bisherige iPad jetzt bei Apple. Offenbar ein Sonderangebot für das Auslaufmodell.

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