Stimmen von Microsoft-Händlern

02.11.1999

Frank Turpe, Geschäftsführung, KIK GmbH in Leipzig: "Microsoft hat sehr gute Produkte, das Marketing ist perfekt. Das Problem ist die Händlerunterstützung: Vor allem was den High-End-Bereich betrifft, würde ich mir mehr Unterstützung beispielsweise in Form von Händler-Workshops wünschen. Microsoft sollte - von mir aus auch gegen einen kleinen Unkostenbeitrag - mit kleinen Gruppen konkret am Objekt arbeiten, den Händlern das Produkt richtig vorstellen und auch auf eventuelle Stolpersteine hinweisen. Wir haben uns unser Know-how selbst aneignen müssen, haben das im Haus auch realisiert, aber auch Lehrgeld gezahlt. Das Image beurteile ich in der Summe recht gut, schließlich ist Microsoft nun mal Marktführer und doch solide."

Roland Gottfreund, Inhaber, HIT Computer + Büroausstattung in Döbeln: "Microsoft bietet registrierten Partnern Händlerangebote. Allerdings ist es mir schon zweimal passiert, daß ich da bestellt und erst zwei Wochen später ein Fax bekommen habe: 'Tut uns leid- ausverkauft.' Da sollte Microsoft seinen Partnern erst gar nicht die Nase lang machen. Die Hotline ist viel zu teuer, das ist nicht in Ordnung. Bei dem dortigen Hotline-Personal reicht der Hintergrund aber teilweise eben doch nicht aus. In der Händlerbetreuung würde ich Microsoft deswegen eine Drei minus geben. Das Image: Es ist doch so, daß 70 bis 80 Prozent der Betriebssysteme von Microsoft sind. Was soll der Kunde da noch sagen? Allerdings sind viele auch verunsichert, wissen nicht, ob sie bei Windows 95 bleiben oder Windows 98 nehmen sollen. Und von dem gibt es ja auch schon wieder eine verbesserte Fassung. Das stößt den Kunden halt doch sauer auf."

Jürgen Leitz, Inhaber, Alu-Software-Center in Aalen: "Microsoft ist für den Fachhandel uninteressant, weil an den Produkten einfach nichts zu verdienen ist. Zudem treten häufig Fehler auf, und die Kunden wenden sich dann an uns. In einem konkreten Fall habe ich dann die Microsoft-Hotline angerufen und folgende Auskunft gekriegt: Es gäbe zwei Nummern, die ich anrufen kann. Unter der einen könne man mir vielleicht helfen, daß koste aber 3,60 Mark in der Minute. Unter der anderen könne man mir sicher helfen, allerdings mache die Lösung meines Problems dann 769 Mark plus Mehrwertsteuer. Das ist eine Unverfrorenheit. Und deswegen wüßte ich auch nicht, warum wir uns für Microsoft ins Zeug legen sollten. Die Kunden kommen halt nicht umhin, diese Produkte zu kaufen, viele würden aber gerne ausweichen."

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