Stimmungsaufschwung bei deutschen Dienstleistern

22.01.2004
"Das Branchenbarometer zeigt steil nach oben. Die ITK-Branche gewinnt neu an Fahrt", hat Bitkom-Präsident Willi Berchtold Anfang Januar gesagt. Der Stimmungsaufbruch in der ITK-Branche hat offenbar auch die Dienstleister der Informationsgesellschaft erfasst, die erfolgs- verwöhnt, wie sie vorher waren, besonders unter der IT-Krise nach dem Millenniumsboom zu leiden hatten. Das ergab eine Konjunkturumfrage bei deutschen Dienstleistern, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit Sitz in Mannheim zusammen mit dem Neusser Verband der Vereine Creditreform im November und Dezember durchgeführt hat.

"Das Branchenbarometer zeigt steil nach oben. Die ITK-Branche gewinnt neu an Fahrt", hat Bitkom-Präsident Willi Berchtold Anfang Januar gesagt. Der Stimmungsaufbruch in der ITK-Branche hat offenbar auch die Dienstleister der Informationsgesellschaft erfasst, die erfolgs- verwöhnt, wie sie vorher waren, besonders unter der IT-Krise nach dem Millenniumsboom zu leiden hatten. Das ergab eine Konjunkturumfrage bei deutschen Dienstleistern, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit Sitz in Mannheim zusammen mit dem Neusser Verband der Vereine Creditreform im November und Dezember durchgeführt hat.

Umsatzerwartung in Ost und West uneinheitlich

Erfasst wurden die Daten von ITK-Dienstleistern sowie von wissensintensiven Dienstleistern wie Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Architekten und Werbeagenturen.

Der ZEW-Indikator (ZEW-IDI), der Werte zwischen 0 und 100 Punkten annehmen kann, liegt mit 58,4 Punkten im positiven Bereich, so auch der Teilindikator für die Geschäftslage, der mit 52,7 Punkten allerdings nur leichte Umsatzzuwächse andeutet, während der für die Geschäftserwartungen den erfreulichen Wert von 64,8 Punkten erreichte.

In den neuen Bundesländern stellte sich die Umsatzentwicklung im vierten Quartal positiver dar als in Westdeutschland. Der wachsende Preisdruck, dem sich die ostdeutschen Dienstleister ausgesetzt sehen, dämpft jedoch ihre Erwartungen, während die westdeutschen Dienstleister eher positiv ins erste Quartal 2004 blicken.

Keine baldige Besserung der Arbeitsmarktlage

Eine Besserung der Arbeitsmarktlage in der Branche geht mit den gestiegenen Erwartungen allerdings wohl vorerst nicht einher. Im Gegenteil, mussten doch vor allem Architekturbüros, Werbeagenturen und TK-Dienstleister weiter Stellen abbauen. Frühestens nach der Cebit oder im Sommer rechnen die Analys-ten mit einer Belebung auf dem Arbeitsmarkt.

Auf konjunkturelle oder saisonale Schwankungen reagieren die Dienstleister der Informationsgesellschaft überwiegend mit Überstunden und Kurzarbeit. 60 Prozent der Dienstleister halten diese beiden Komponenten für ein angemessenes Mittel, auf Nachfrageschwankungen zu reagieren, etwa 50 Prozent der Unternehmen setzen sie auch häufig ein.

Am besten entwickelt und mit den höchsten Erwartungen einher gehen die Umsätze der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. 67,7 Prozent von ihnen sprechen von steigenden Umsätzen, knapp 96 Prozent von gleich bleibenden oder steigenden Umsätzen.

Bei EDV-Dienstleistern und Vermietern haben im vierten Quartal des vergangenen Jahres 33,7 Prozent steigende Umsätze registriert und nur 11 Prozent sinkende. Im ITK-Handel ist das Verhältnis steigende zu sinkenden Umsätzen jedoch mit 35,5 zu 34,5 Prozent sehr viel ausgewogener. Dennoch blicken 44,6 Prozent der ITK-Fachhändler mit der Erwartung steigender Umsätze ins neue Jahr, nur 17,6 Prozent gehen von sinkenden Umsätzen aus.

Meinung des Redakteurs

Analysten und Experten wie Bitkom-Präsident Berchtold warnen zwar vor allzu großem Optimismus in der ITK-Branche. Doch abgesehen von der allgemeinen Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft ist ein PC-Replacement nach vier Jahren Sparwut in den Unternehmen unausweichlich. Das drückt sich natürlich auch in den Erwartungen der IT-Dienstleister aus. Man kann nur hoffen, dass diese nicht enttäuscht werden.

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