Storage-Management

17.06.1999

MÜNCHEN: Fast jedes Unternehmen hat ein Intra- oder Extranet, auf dem alle wichtigen Fakten gespeichert sind. Doch wehe wenn die Server einmal streiken, dann wird's teuer. Und je wertvoller die Informationen werden, desto mehr haben die Anbieter entsprechender Management-Lösungen Grund, sich die Hände zu reiben.Der Stillstand des Netzes ist das Horrorszenario eines jeden Netzwerkadministratoren. Er ist, ebenso wie der Crash des Internetangebots, ausgesprochen nervenaufreibend - und kostspielig. Dementsprechend gute Zuwachsraten hat auch der Markt für Storage-Management zu verzeichnen. Die Marktforschungsgesellschaft Gartner Group prognostiziert für das Jahr 2002 weltweite Anwender-Investitionen von über 5,5 Milliarden Dollar. 1997 waren es noch 2,1 Milliarden Dollar. (siehe Grafik)

Für Anbieter von Storage-Management-Lösungen bedeutet das, daß ihre Software immer mehr Bereiche verwalten muß. Waren in den Siebzigern, den Anfängen der Speicherverwaltung, noch Tools für das Handling

von Basisapplikationen und allenfalls Client/Server gefragt, so kamen im darauffolgenden Jahrzehnt schon Anwendungen für Datenanalyse hinzu. E-Commerce und Kundenmanagement sind die Herausforderungen für das derzeitige Jahrzehnt, und im nächsten Jahrtausend werden sicherlich noch Bereiche wie Video on Demand oder Sprachintegration hinzukommen.

Die Gründe für Systemausfälle sind je zu 40 Prozent auf fehlerhafte Applikationen oder auf menschliches Versagen zurückzuführen. Die restlichen 20 Prozent nimmt die Hardware für sich in Anspruch. Das Netz muß Tag und Nacht funktionieren, sonst gerät der gesamte Unternehmenserfolg in Gefahr. Die Unternehmensberatung Contingency Planning Research hat bei einer Umfrage die Kosten pro Stunde ermittelt, die in den unterschiedlichen Branchen entstehen, wenn die nötigen Informationen nicht verfügbar sind. Am härtesten trifft es dabei die Broker mit einem Verdienstausfall von 6,45 Millionen Dollar pro Stunde rechnen. Online-Shops haben im Gegensatz dazu keine so hohen Verluste aus nicht zustande gekommenen Geschäften.

Es ist Abwägungssache, wieviel man in eine Storage-Management-Lösung investieren will. Für einen Broker zum Beispiel bedeutet eine Systemsicherheit von 95 Prozent einen Totalausfall von 18 Tagen im Jahr und nahezu drei Milliarden Dollar weniger Jahresumsatz. Investiert er ein bißchen mehr in die Verfügbarkeit seiner Systeme - so daß sie beispielsweise zu 99 Prozent verfügbar sind - reduziert sich die jährliche "Downtime" auf 88 Stunden und sein Minus auf 560 Millionen. Bei höchster Verfügbarkeit (99,9999 Prozent) stehen die Server nur mehr 30 Sekunden im Jahr still, was gerade mal 53.750 Dollar weniger Geschäft ausmacht.

Doch nicht nur die tatsächlichen Umsatzeinbußen machen Serverausfälle zu bösen Fallen: Die Kunden werden unzufrieden, der Mitbewerb jubiliert, und das Image des Unternehmens nimmt auf die Dauer Schaden. (gn)

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