Marktforscher Gartner Dataquest geht davon aus, dass die erforderlichen Speicherkapazitäten der Unternehmen weltweit im nächs-ten Jahr 30 Mal so hoch sein werden wie 1999. Im Jahr 2006 müssen Server- und Storage-Systeme rund um den Globus eine halbe Milliarde Internet-Datenpakete pro Sekunde verdauen können. Doch statt massiv in neue Speicherlösungen zu investieren, setzen die meisten Unternehmen eher auf Flickschusterei, das heißt auf Erweiterung ihrer bestehenden, zum Teil stark heterogenen Storage- und Server-Landschaften.
Gemeinsamer Standard für API in Sicht
Führende Hardwarehersteller haben mittlerweile darauf reagiert und bieten bereits so genannte Application Program Interfaces (API) für den Datenaustausch zwischen sonst inkompatiblen Systemen an. Den Anfang machten 2001 Hewlett-Packard (HP) und EMC. Später setzte HP auch noch Systeme von IBM und Hitachi auf die eigene API-Buddy-Liste. Mehr als 20 Anbieter arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Standard, der im Juni spruchreif werden soll.
Auf der einen Seite wächst der Bedarf nach Speicherlösungen, auf der anderen Seite gibt es das Phänomen von Überkapazitäten. Davon betroffen ist vor allem der Festplattenmarkt. Trotz des weiter zuhemenden Preisdrucks gehen die Gartner Analysten aber davon aus, dass die weltweiten Umsätze in diesem Jahr um 4,7 Prozent auf 20,1 Milliarden Dollar steigen. Die Umsätze mit Raid-basierenden Systemen sollen dagegen um 2,6 Prozent auf 20 Milliarden Dollar leicht sinken.
Holographische Systeme auf dem Vormarsch
Der Markt für opto-elektronische Speicherlösungen boomt. Gartner geht hier bis 2006 von jährlichen Zuwächsen von 35 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar aus. Die Umsätze der Hersteller leiden jedoch darunter, dass sie zu viel in Forschung und Entwicklung stecken müssen, um dann gegen ein Heer von Mitbewerbern zu konkurrieren. Nach der Konsolidierungswelle, die bereits eingesetzt hat, soll sich der Markt 2004 aber wieder fangen und für die Überlebenden höhere Umsätze abwerfen.
Einziger Lichtblick im Storage-Markt ist die Entwicklung neuer Technologien, wie zum Beispiel mit Holographic Memory bei dem US-amerikanischen Unternehmen Inphase Technologies geschehen. Das holographische Video-Aufnahmesystem soll bei Anwendungen mit hohem Speicherbedarf langfristig optische Jukeboxen ablösen. Auf eine Scheibe von der Größe einer DVD lassen sich 100 Gigabyte an Daten abspeichern. Derzeit liegt die Transferrate für die "Tapestry" genannten Produkte von Inphase noch bei nur 20 Megabit pro Sekunde. In der Zukunft sollen sich diese aber deutlich erhöhen lassen, verspricht das Unternehmen.
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ComputerPartner-Meinung
Dass die Unternehmen versuchen zu sparen, wo es nur geht, ist durchaus verständlich. Schließlich wurden ihnen die bestehenden Storage-Lösungen ja nicht gerade hinterhergeworfen. Doch viele sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem sich eine Neuinvestition mehr lohnt als das Festhalten an den oft sehr heterogenen Server- und Storage-Landschaften. Hier sind Systemhäuser und VARs gefragt, für ihre Unternehmenskunden jeweils die richtige Lösung zu finden. (kh)