Der Potsdamer Mobilfunkprovider Tangens - eigentlich bekannt dafür, Tarife ohne Bonitätsprüfung anzubieten - muss nun erhebliche Zahlungsausfälle genau wegen dieser Prüfungen verkraften. Der Provider macht dafür die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel verantwortlich, mit der Tangens 2005 einen Vertrag über die Bonitätsprüfung von Neukunden abgeschlossen hatte.

Die Auskunftei stellte den Vertragshändlern des Providers eine Datenbankschnittstelle zur Verfügung, mit der die Händler direkt die Bonität eines Privat- oder Geschäftskunden prüfen konnten. Von über 2.600 neuen Mobilfunkkunden waren laut Tangens jedoch mehr als 80 Prozent trotz Bonitätsprüfung nicht solvent. Laut Provider sei dadurch ein Schaden von zirka zwei Millionen Euro entstanden - bei einem Jahresumsatz von rund 16 Millionen. Tangens hat Strafanzeige gegen die Auskunftei gestellt und eine Klage auf Schadenersatz erhoben.

Bürgel äußert sich zu den Vorwürfen nicht. "Wir möchten in ein laufendes Verfahren nicht eingreifen", sagt Firmensprecherin Iris Stadie. (haf)