Streit zwischen HP und SUN

14.10.2004

Wütend hat Hewlett-Packard (HP) die Sun-Versuche zur Kenntnis genommen, HP-Kunden weiszumachen, sie könnten nicht länger mit HPs Unix-Derivat HP-UX rechnen. Als "irreführende und faktisch falsche Erklärungen" bezeichnete HPs Marketing-Chef Business Critical Systems, Don Perkins, solche Behauptungen. Es seien "die Grenzen normaler Geschäftspraktiken überschritten", formulierte der Manager in einem Brief an Sun. "Wir halten es für unangebracht, Kunden und die Medien bewusst in die Irre zu führen."

Weblog-Äußerungen von Sun-COO Jonathan Schwartz, eine Online-Anzeige und Aussagen von Marketing-Chef Larry Singer auf der Sun-Website hatten zum HP-Brief geführt. Sun hatte behauptet, man könne HP-Unix vergessen, da die damit verbundene Hardwareplattform "PA-RISC" zugunsten des Itanium eingestellt werden soll, HP die Migration aber nicht schaffe.

HP erklärte, es halte langfristig an HP-UX fest. Es werde das System sogar um Highend-Eigenschaften aus Tru64 Unix, einem Compaq-Erbe, erweitern.

Suns Reaktion: Es zeigte sich unbeeindruckt. Marketier Singer erklärte, "wir sind der festen Überzeugung, dass HP-UX tot ist". Die Marketingkampagne "HP Away", mit der Sun HP-Kunden zu gewinnen versucht, die nicht auf Itanium-basierende Server wechseln wollen, werde fortgeführt.

Außerdem, so die Replik des Sonnenkönigs, zeige HP-Chefin Carly Fiorina Kunden Charts, die den Eindruck zu erwecken versuchen, dass sich Sun bald aus dem Markt verabschieden müsse.

Wolfgang Leierseder

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