Wenn der Job krank macht

Stress am Arbeitplatz kostet Firmen Milliarden

31.12.2008
Psychische Erkrankungen, die arbeitsbedingt sind, belastendeutsche Unternehmen jährlich mit 6,3 Milliarden Euro.

Unternehmer und Selbstständige sind bei Krankheit doppelt belastet: Einerseits müssen sie die Behandlung bezahlen. Weitere Kosten entstehen durch Produktionsausfall. Mehr als 6,3 Milliarden EUR jährlich fallen in Deutschland durch arbeitsbedingte psychische Erkrankungen an. Arbeitsschutz in diesem Bereich zahlt sich um ein Vielfaches aus.

Laut einer aktuellen Studie des BKK Bundesverbandes fallen jährlich drei Milliarden Euro direkte Kosten für Krankheitsbehandlungen wegen arbeitsbedingter psychischer Probleme an. Die Produktionsausfallkosten schlagen mit 3,3 Milliarden Euro zu Buche. Erkrankungen und Frühberentung sorgen insgesamt für volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 44 Milliarden Euro.

Als Schlagworte für die psychischen Belastungen bei der Arbeit werden immer wieder Arbeitsverdichtung, geringer Handlungsspielraum, wenig Entscheidungsfreiheit, schlechtes Betriebsklima, Angst vor Arbeitsplatzverlust, Unter- oder Überforderung sowie Leistungs- und Zeitdruck genannt. Die Arbeitsbedingungen sind aber nicht unbedingt alleinige Ursache für eine psychische Erkrankung. Allerdings können sie eine Krankheitsphase auslösen oder verstärken.

In einer schwierigen Position befinden sich Führungskräfte. Sie gehören zur gefährdeten Gruppe. Gleichzeitig sind sie maßgeblich dafür verantwortlich, dass psychische Risiken erkannt, präventiv verhindert oder abgestellt werden. Mit Zielvereinbarungen und Zeitabsprachen, wertschätzenden Rückmeldungen über Leistungs- und Sozialverhalten, Schaffung von Entscheidungs- und Handlungsspielräumen können sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen und unterstützen.

Wem es mit einem betrieblichen Gesundheits- und Eingliederungsmanagement gelingt, dass psychisch Belastete genesen, sichert wichtiges Potenzial: firmenbezogenes Fachwissen. (oe)

Mehr zur BKK-Studie lesen sie unter www.bkk.de/bkk/pressemitteilungen/powerslave,id,464,nodeid,15.html

Umfangreiche Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie unter www.haufe.de/arbeitsschutz

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