Studie: Deutsche IT-Wirtschaft schöpft Potenzial noch nicht aus

13.06.2008
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft hat 2007 deutliche Fortschritte in einer Reihe von Bereichen gemacht und ihre Position oberhalb des europäischen Durchschnitts gefestigt. Dennoch bleiben Bereiche, in denen die Potenziale "bei weitem noch nicht ausgeschöpft" sind und ein Nachholbedarf besteht. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie "Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft", die von TNS Infratest im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erstellt und am Freitag vorgelegt wurde.

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft hat 2007 deutliche Fortschritte in einer Reihe von Bereichen gemacht und ihre Position oberhalb des europäischen Durchschnitts gefestigt. Dennoch bleiben Bereiche, in denen die Potenziale "bei weitem noch nicht ausgeschöpft" sind und ein Nachholbedarf besteht. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie "Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft", die von TNS Infratest im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erstellt und am Freitag vorgelegt wurde.

"Das Monitoring ist für uns ein Gradmesser, der zeigt, wie weit wir auf dem Weg zu einer weltweit führenden IKT-Nation vorangekommen sind", sagte Jochen Homann, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Die Ergebnisse würden für den dritten IT-Gipfel genutzt, der unter Teilnahme von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 20. November dieses Jahres in Darmstadt stattfinden werde.

Laut Studie liegt Deutschland 2007 bei der "ePerformance" im Vergleich zu den fünf bevölkerungsstärksten Ländern Europas an zweiter Stelle. Der Abstand zum Spitzenreiter Großbritannien hat sich deutlich verringert.

Als besondere Stärken der deutschen IKT-Wirtschaft, bei denen Deutschland mindestens 25% über dem europäischen Durchschnitt liegt, ergaben sich 2007: die Zahl der Telefonhauptanschlüsse, der Einkäufe von Unternehmen über das Internet, der E-Commerce-Nutzer, der privaten Nutzung von E-Government-Diensten, der Verkäufe durch Unternehmen über das Internet, der Umfang des E-Commerce-Umsatzes pro Einwohner sowie die Online-Verfügbarkeit von E-Government-Diensten.

Überdurchschnittlich verbessert hat sich Deutschland 2007 bei der Breitbandversorgung der Bevölkerung und bei der Versorgung mit DSL-Anschlüssen. Beim Breitband als dem herausragenden Entwicklungsbereich der Jahre 2007 und 2008 habe Deutschland 2007 den Anschluss an den europäischen Durchschnitt geschafft und könne bei anhaltender Entwicklung zukünftig auch auf die europäische Spitze aufholen.

In der von TNS Infratest erstellten Studie werden eine Reihe von weiter bestehenden Schwächen genannt. Der Anteil der Telekommunikations-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt und am Wachstum des Umsatzes von Informationstechnologien sei in Deutschland vergleichsweise gering. Der Branche mangele es an Internationalisierung.

Die politischen Rahmenbedingungen der Forschungs- und Entwicklungspolitik müssten etwa durch eine innovationsfreundlichere Gestaltung des Steuerrechts verbessert werden. Nach wie vor kranke es an der Umsetzung von Innovationen in marktfähige Produkte. Zudem bestünden Kooperationsdefizite zwischen Anbietern, Anwendern aus der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, die aktiv angegangen und beseitigt werden müssten.

Der bestehende Fachkräfte- und Ausbildungsmangel stehe "einer noch besseren Performance entgegen". Die Umsetzung von E-Government in Deutschland sei noch nicht auf dem gewünschten Niveau, besonders die unterdurchschnittliche Nutzung der Angebote durch die Unternehmen müsse weiter verbessert werden.

Webseite: http://www.bmwi.de -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com DJG/bep/apo

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