Studie: DV-Manager beklagen "Informationslücke" beim Datentransfer

12.12.1997
SCHWALBACH: Die Verfügbarkeit von Daten stellt für Anwender immer wieder ein Problem dar, wenn ein Datentransfer zwischen unterschiedlichen Systemplattformen erforderlich wird. Im Rahmen einer Marktstudie befragte ein US-amerikanisches Marktforschungs-unternehmen DV-Manager zu dem Thema "Informationslücke". Der folgende Beitrag faßt die gewonnenen Ergebnisse zusammen.Trotz immer leistungsfähigerer Computersysteme, die immer größere Datenmengen verarbeiten können, sind die von Anwendern benötigten Informationen nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar. Diese sich negativ auf das operative Geschäft der Unternehmen auswirkende Entwicklung beklagen DV-Verantwortliche weltweit. Die Folgen der "Informationslücke" sind geringere Produktivität, Umsatzeinbußen und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Als Hauptursache für diese Schwachstelle bei der Informationsverarbeitung wird der Einsatz einer Vielzahl von Rechnern verschiedener Hersteller genannt, die einen Datentransfer zwischen unterschiedlichen Systemplattformen erforderlich machen. So das Resümee einer vom US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen Find/ SVP unter weltweit 700 DV-Managern durchgeführten produktneutralen Studie.

SCHWALBACH: Die Verfügbarkeit von Daten stellt für Anwender immer wieder ein Problem dar, wenn ein Datentransfer zwischen unterschiedlichen Systemplattformen erforderlich wird. Im Rahmen einer Marktstudie befragte ein US-amerikanisches Marktforschungs-unternehmen DV-Manager zu dem Thema "Informationslücke". Der folgende Beitrag faßt die gewonnenen Ergebnisse zusammen.Trotz immer leistungsfähigerer Computersysteme, die immer größere Datenmengen verarbeiten können, sind die von Anwendern benötigten Informationen nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar. Diese sich negativ auf das operative Geschäft der Unternehmen auswirkende Entwicklung beklagen DV-Verantwortliche weltweit. Die Folgen der "Informationslücke" sind geringere Produktivität, Umsatzeinbußen und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Als Hauptursache für diese Schwachstelle bei der Informationsverarbeitung wird der Einsatz einer Vielzahl von Rechnern verschiedener Hersteller genannt, die einen Datentransfer zwischen unterschiedlichen Systemplattformen erforderlich machen. So das Resümee einer vom US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen Find/ SVP unter weltweit 700 DV-Managern durchgeführten produktneutralen Studie.

Wie auch die beiden vorangegangenen Studien von 1995 und 1996 fokussiert sich die diesjährige Find/ SVP-Untersuchung auf das Management von Informationen. Schwerpunkt der aktuellen Studie "Managing Information Across the Enterprise: Closing the Information Gap" ist das Thema Information Sharing, also die uneingeschränkte Nutzung von Daten über unterschiedliche Rechnerplattformen hinweg.

Für Europa ermittelte Find/SVP im wesentlichen folgendes Meinungsbild:

- 73 Prozent der befragten DV-Leiter sind mit der Aufgabe betraut worden, die "Informationslücke" in ihren Organisationen zu schließen: Alle geschäftsrelevanten Daten sollen an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, an dem sie für die Abwicklung der Geschäftsprozesse benötigt werden - und zwar unabhängig von der Plattform, auf der sie ursprünglich generiert wurden. Die überwiegende Mehrheit (88 Prozent) äußert allerdings Bedenken, dieses Ziel zu erreichen.

- Angesichts der Vielfalt offener Systeme, die jeweils eine eigene Version eines dedizierten Betriebssystems benötigen, stellt die gemeinsame Nutzung von Daten durch diese heterogenen Plattformen eine erhebliche technische Herausforderung dar. Von den Befragten geben 45 Prozent an, daß die zeitaufwendige Extraktion und das langsame Laden der Daten die größten Hindernisse für ein erfolgreiches Information Sharing zwischen Systemen unterschiedlicher Hersteller sind.

- Die Konsolidierung der Server in den Rechenzentren geht weiter voran. Von den Befragten geben 90 Prozent (in den USA 62 Prozent) an, kritische Server in Zukunft vom zentralen Rechenzentrum überwachen zu lassen. Davon verspricht man sich eine bessere Nutzung der Ressourcen sowie eine höhere Produktivität der Mitarbeiter. In der Umfrage von 1996 machten nur 73 Prozent der Befragten diese Angabe.

- Die Nachfrage nach Speichersystemen steigt, nicht zuletzt durch die sich beschleunigende Konsolidierung und den Wunsch nach gemeinsamer Nutzung der Informationen, weiter an. Von den befragten DV-Managern sagen 41 Prozent (in den USA 37 Prozent), daß sie ihre Speicherkapazitäten in den kommenden zwei Jahren um mehr als 50 Prozent ausbauen werden. In Europa sowie in den USA werden als Faktoren für den Kapazitätsausbau neue und komplexere unternehmensweite Anwendungen (wie SAP, Baan, PeopleSoft und Oracle Financials) und umfangreichere Kundendaten genannt. Zusätzlich erhöht sich der Speicherbedarf, so die Untersuchung, ebenso durch Data-Warehouses, die Online-Archivierung von Informationen sowie den elektronischen Handel über das Internet.

- Die permanente Verfügbarkeit der Systeme und damit der Daten rund um die Uhr wird durch Stillstandzeiten beeinträchtigt. Nur sieben Prozent der Befragten geben an, daß ihre Systeme im vergangenen Jahr niemals offline waren. 34 Prozent erklären, daß im Laufe der letzten zwölf Monate mehr als fünf Ereignisse mit ungeplanten Stillstandzeiten aufgetreten sind. Bei 41 Prozent der Befragten stehen die Systeme jeden Monat gewollt mindestens eine Stunde lang still. Ein Teil der Befragten nutzt diese Zeiten zur Sicherung von Daten und Applikationen auf Magnetbänder, bei anderen laufen während dieser Zeit Data-Mining-Anwendungen oder es werden Daten zwischen den Systemen transferiert.

Um den Anwendern Informationen verfügbar zu machen, das geben 89 Prozent der befragten DV-Leiter an, müssen Daten zwischen zwei oder mehreren heterogenen Systemen innerhalb des Rechenzentrums übertragen werden. Ein großer Teil des Informationstransfers erfolgt zwischen Mainframe-basierten Produktionssystemen und auf offenen Plattformen residierenden relationalen Datenbanken, die für Analysen und entscheidungsunterstützende Aufgaben verwendet werden. Diese Daten- beziehungsweise Dateiübertragungen nehmen über die Hälfte der Mainframe-Leistung in Anspruch, so 89 Prozent der befragten DV-Verantwortlichen.

Laut Angabe der Befragten ist die bessere Nutzung der Ressourcen sowie die höhere Produktivität der DV-Mitarbeiter der primäre Vorteil, der mit der Konsolidierung der Server und Daten erreicht wird. Als Teil des Konsolidierungstrends, der bereits in den beiden vergangenen Umfragen zutage trat, richten DV-Organisationen verstärkt unternehmensweite Speicherumgebungen in Form von systemübergreifenden Datenpools ein. (62 Prozent der Befragten bevorzugen solche Lösungen gegenüber herkömmlichen, CPU-basierten Speichersystemen.)

Ralf Klingsöhr ist Journalist in Wiesbaden

Zur Startseite