Studie: Manger zweifeln am Sinn von IT-Investitionen

31.05.2006
Neue Accenture-Studie: Jeder zweite Manager stellt sich die Frage, wie er mit Hilfe von IT zusätzlichen Wert generieren kann.

Führungskräfte im deutschsprachigen Raum zeigen sich pessimistisch, was den Beitrag der Informationstechnologie zum Erfolg ihrer Unternehmen anbelangt. Die Mehrheit geht derzeit davon aus, dass der Einsatz der IT in den vergangenen Jahren nicht zu der erwünschten Produktivitätssteigerung geführt hat. Die wiederum erreichen offenbar nur Unternehmen, die ihre IT-Strategie konsequent an den Unternehmenszielen ausrichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Outsourcing-Dienstleisters Accenture unter über 300 Führungskräften in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Über Dreiviertel (77 Prozent) der IT-Verantwortlichen und 61 Prozent der Geschäftsbereichs-Manager glauben, dass die IT-basierte Produktivität in ihren Unternehmen seit einigen Jahren stagniert oder sogar sinkt. Zudem weiß mehr als die Hälfte der Befragten nicht, wie sie den Beitrag der IT zur Verbesserung der Produktivität bewerten soll.

Die Studienergebnisse belegen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Produktivität, den IT-Investitionen und der IT-Strategie gibt: So sind gerade einmal 11 Prozent der Führungskräfte, in deren Unternehmen sich die IT-Ausgaben in nur sehr geringem Masse an den Unternehmenszielen orientieren, der Ansicht, die Produktivität habe zugenommen. Beinahe die Hälfte (47 Prozent) gab an, die Ausgaben seien in den vergangenen drei Jahren gesunken. Nur 9 Prozent der Befragten geht von einem Anstieg der Ausgaben in den nächsten drei Jahren aus.

Dagegen ist über die Hälfte (57 Prozent) der Führungskräfte, deren Unternehmen die IT-Ausgaben an den Unternehmenszielen ausrichten, der Meinung, ihre Produktivität habe zugenommen. Über ein Drittel (33 Prozent) glaubt, dass die IT-Ausgaben gestiegen sind und 37 Prozent rechnen sogar mit einer weiteren Zunahme der Investitionen in Informationstechnologie.

Gleichzeitig glauben 68 Prozent der IT-Verantwortlichen und 54 Prozent der Geschäftsbereichs-Manager, dass das IT-Budget innerhalb ihres Unternehmens nicht effektiv verteilt sei. Eine Mehrheit (55 Prozent der IT-Verantwortlichen, 51 Prozent der Manager) kritisiert zudem das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Bezug auf die eingesetzte Technologie.

Während 47 Prozent der Manager von einer wahrscheinlichen Produktivitätssteigerung durch die eingesetzte IT ausgehen, rechnet ein Viertel der IT-Verantwortlichen sogar mit einen Rückgang. Dabei betrachten 62 Prozent der Manager den durch IT vermehrt möglichen flexiblen Einsatz der Mitarbeiter als Hauptgrund für den Produktivitätsgewinn. Von den IT-Verantwortlichen teilen nur 38 Prozent diese Einschätzung. (mf)

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