Subwoofer-Systeme sind ideale Ergänzungen für Consumer-PCs

24.02.2000
Lautsprechersysteme eignen sich bestens, um PC-Verkäufern ein Zusatzgeschäft zu generieren. Aus diesem Grund hat ComputerPartner Budget- und High-End-Modelle von Creative Labs und Labtec unter die Lupe genommen.

Consumer-PCs sind zu 100 Prozent mit einer Soundkarte ausgestattet. Computerspiele, das Sampeln von Musikstücken und MP3-Files sowie Videoschnitt stellen zum Teil hohe Anforderungen an die Soundfähigkeit der Rechner. Allerdings sind nur fortgeschrittene Anwender bereit, auch ein wenig Geld in die Soundkarte zu investieren. Das Gros der Käufer ist mit dem standardmäßig integrierten Board zufrieden. Ohne Lautsprecher lässt sich jedoch keinem PC ein Ton entlocken. Daher stellen Boxen für den Fachhandel ein klassisches Add-on-Geschäft dar. Das Angebot ist breit gefächert. Der Verkaufspreis beginnt bei rund 20 Mark und hat nach oben nahezu keine Grenze.

Systeme mit Subwoofer schon für unter 100 Mark

Die Konzeption des ComputerPartner-Referenz-PCs (siehe Ausgaben 3/00, Seite 61 und 5/00, Seite 76) war bisher rein auf den Rechner beschränkt. Zu einem Power-Computer gehört aber auch das richtige Zubehör. Daher haben wir uns Lautsprecher-/Subwoofer-Sets mit einem Verkaufspreis zwischen 99 und 399 Mark genauer angesehen.

Zuvor allerdings noch ein Blick auf das "Typhoon SC400", ein äußerst preiswertes System von der Anubis Electronic GmbH. Ein Subwoofer und zwei Satelliten kosten beispielsweise bei Ingram Macrotron im Händlereinkaufspreis nur 39 Mark. Wiederverkäufer können ihren Kunden hiermit eine billige Zugabe mit auf den Weg geben oder Käufern mit begrenzten Budgets eine Alternative bieten. Die Typhoon-Speaker halten jedoch keinen Vergleich mit den im Folgenden beschriebenen, hochwer- ti- geren Geräten stand.

Das "LCS-2414" von Labtec Germany besteht aus zwei faustgroßen Satellitenlautsprechern mit einer Ausgangsleistung von jeweils fünf Watt (RMS) sowie einem 15-Watt-Subwoofer. Dieser ist in einem Holzgehäuse untergebracht. Der schwarze Würfel hat in etwa die Größe eines Fußballs und nimmt unter dem Arbeitstisch nicht allzu viel Platz in Anspruch. Die Lautstärke kann der Anwender direkt an einer der Boxen einstellen. Die farbkodierten Stecker und Buchsen erlauben eine einfache und schnelle Installation. Der HEK liegt bei zirka 80 Mark.

Das "PC Works CSW 100" von der Creative Labs GmbH ist mit zwei Satellitenlautsprechern mit je 3,5 Watt (RMS) effektiver Ausgangsleistung und einem Zehn-Watt-Subwoofer ausgestattet. Den externen Lautstärkeregler kann der Benutzer an einem für ihn günstigen Ort, zum Beispiel neben der Tastatur, anbringen. Nachteil: Zwei weitere, wenn auch dünne Leitungen winden sich über den Tisch.

Der HEK beträgt 69 Mark

Da sowohl der Labtec- als auch der Creative-Labs-Subwoofer jeweils unter den Tisch müssen, ist der an ihnen angebrachte Ein-/Ausschalter ziemlich unpraktisch. Beide Geräte weisen einen guten Klang auf, und auch die Bässe kommen gut rüber. Rein optisch hat das LCS-2414 die Nase vorn. Das Design sieht edel aus. das Holzgehäuse wirkt professionell. Der Plastiksubwoofer des CWS 100 hinterlässt dagegen einen doch ziemlich billigen Eindruck. Der bunte Retail-Karton von Creative Labs dürfte jedoch mehr Blicke auf sich ziehen als die schwarzweiße Box von Labtec.

Rundumklang für anspruchsvolle Anwender

Für Spiele- und Video-Fans muss jedoch eine Surround-Anlage her. Auch hier haben wir uns ein Labtec- und Creative-Labs-System aus der Nähe angesehen.

Bei dem "Soundworks FPS 2000 Digital" von Creative Labs kommt der Sound aus allen Richtungen. Das Vier-Wege-Boxensystem besteht aus vier Satellitenlautsprechern und einem Subwoofer. Die Inbetriebnahme ist aufgrund der Vielzahl an Kabeln nicht ganz trivial, das mehrsprachige Handbuch erklärt die Installation aber sehr anschaulich. Der Lieferumfang des FPS 2000 ist beispielhaft. Die Anschlussleitungen für die Satellitenlautsprecher sind mit drei und fünf Metern ausreichend lang.

Mit Klebestreifen lassen sich die Boxen am Monitor oder links und rechts davon an einer Wand befestigen. Alternativ liegen dem Set auch Dübel und Schrauben bei. Wer nicht die Möglichkeit hat, die hinteren Boxen an der Wand zu befestigen, kann sie auf zwei dreibeinigen Bodenständern an einer beliebigen Stelle platzieren. Die Ständer sind allerdings eine wackelige Angelegenheit.

Das Vier-Wege-Surround-System bietet einen exzellenten Klang. Um in den vollen Soundgenuss zu kommen, benötigt der Musikfreak aber eine Soundkarte mit zwei Audioausgängen, ansonsten kommen die Tiefenwirkung und der Rundumklang nicht zur Geltung. Wiederverkäufer können das FPS 2000 für rund 300 Mark einkaufen.

Nicht alle PC-Nutzer, die Raumklang genießen wollen, verfügen über eine 3D-Soundkarte oder über ausreichend Platz, hinter sich zwei weitere Lautsprecher zu installieren. Labtecs "ATX 5820" setzt genau an diesem Punkt an. Das System erzeugt durch den Einsatz digitaler Signal-Processing-Algorithmen Dolby-Virtual-Surround-Sound aus nur zwei Lautsprechern und einem Subwoofer. Der Rundumklang wird durch eine akustische Täuschung erzeugt. Zu einem späteren Zeitpunkt an das Ohr gelangende Geräusche nimmt der Zuhörer dabei so wahr, als würden sie von hinten oder von der Seite kommen.

Keine leichte Entscheidung

Um dem akuten Platzproblem auf dem Schreibtisch entgegenzuwirken, liefert Labtec sein Set mit einer Haltevorrichtung aus, mit der sich die Boxen an Monitoren aller Größen anbringen lassen. Dies hat zudem den Vorteil, dass die Lautsprecher damit automatisch auf Kopfhöhe kommen. Der Lautstärkeregler sowie die Schalter für Höhen und Bässe sind zusammen mit einem Mikrofoneingang und einem Kopfhörerausgang in den Boxen untergebracht. Subjektiv betrachtet, gibt es keine großen Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Gelingt es, die vier Creative-Labs-Speaker optimal zu positionieren, scheint der Surround-Sound des FPS 2000 besser zu sein. In der Praxis ist dies jedoch ein schwieriges Unterfangen. Selbst wer ein eigenes Zimmer für seine Computeranlage hat, sitzt in der Regel nicht so, dass sich die beiden Background-Speaker auf Höhe der Ohren und noch dazu im gleichen Abstand montieren lassen. Meistens befindet sich der Anwender mit einem Ohr näher an einer Box, wodurch diese intensiver wahrgenommen wird. Nichtsdestotrotz ist das FPS 2000 ein Power-Set, bei dem der Käufer auch das Gefühl hat, etwas für sein Geld zu bekommen. Das ATX 5820 stellt keine Vorbedingungen an die installierte PC-Basis und ist daher ein Allround-System. Fachhändler, die die Soundanlage zu dem empfohlenen Verkaufspreis von 399 Mark anbieten, machen mit dem Labtec-Set den besseren Schnitt, denn der HEK ist mit 254 Mark das preiswertere Soundsystem.

Eine Empfehlung für eines der beiden Produkte fällt schwer. Der Händler muss je nach Bedarf und Situation entscheiden. Steht der Kunde auf technischen Schnickschnack und besitzt er eine Power-Soundkarte, ist das FPS 2000 von Creative Labs die richtige Wahl. Käufer, die kein Soundboard mit zwei Ausgängen ihr Eigen nennen können - und auch kein neues erwerben wollen - sowie möglicherweise nur eine begrenzte Stellfläche besitzen, sind mit dem ATX 5820 von Labtec besser bedient. (kfr)

<b>Kurzgefasst</b>

LCS-2414

Produktgruppe: Soundsystem

Preis: 79/99 Mark (HEK/VP)

Bezugsquellen: Beyond, Computer 2000, CTT, Ingram Macrotron, More, Peacock, Pilot

ComputerPartner-Meinung: Mit dem Subwoofer-/Satellitenset "LCS-2414" können Fachhändler ein preiswertes Soundsystem mit gutem Klang sowie einem platzsparenden und edlen Design anbieten.

Infos: www.labtec.com

<b>Kurzgefasst</b>

Soundworks FPS 2000 Digital

Produktgruppe: Soundsystem

Preis: 299/399 Mark (HEK/VK)

Bezugsquellen: Astra, Computer 2000, Ingram Macrotron, Peacock, P&T

ComputerPartner-Meinung: Das "Soundworks FPS 2000 Digital" ist ein Vier-Wege-Surround-Soundsystem mit einer hochwertigen Ausstattung und einem erstklassigen Klang. Spiele und Videos kommen damit erst so richtig zu Geltung - sofern eine Soundkarte mit zwei Audioausgängen vorhanden ist.

Infos: www.europe.creative.com

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