Ab sofort erhältlich

Sun rüstet Server mit Solid State Disk aus

13.03.2009
Sun macht ernst mit der Speicher-Alternative Solid State Disk (SSD). Ab sofort bietet es die Flashspeicher in seinen Servern an
Sun bestückt seine Server mit Intels SSD X25-E.
Sun bestückt seine Server mit Intels SSD X25-E.

Ab sofort bietet Sun SSDs (Solid State Disk) in seinen Servern an. Bei der Flash-Festplatte X25-E, die von Intel stammt, handelt es sich um mit Single-Level-Cell-NAND-Flash-Chips bestückte 2,5-Zoll-Module. Die Module werden mit Intel- und Sparc-Servern von Sun - x64- und CMT-Server (Chip multi-threaded), ferner Rack- und Blade-Server - ausgeliefert.

Die Module sind laut Sun für alle Server mit Ausnahme der x64-Server verfügbar; für die x64-Server sollen sie in wenigen Wochen erhältlich sein.

Sun zufolge wurde das hauseigene Dateisystem ZFS für diese Flashspeicher so eingerichtet, dass so genannte "Hybrid Storage Pools", Kombinationen von DRAM, SSDs und herkömmlichen Festplatten, möglich sind.

Dem Anbieter zufolge können Nutzer mit bis zu 65-fach besseren Antwortzeiten und einem achtmal schnelleren Datendurchsatz gegenüber herkömmlichen Festplatten rechnen. Zudem spare man viel Strom; Sun verspricht, der Energieverbrauch werde um bis zu 98 Prozent gegenüber Festplatten mit beweglichen Teilen gesenkt.

Ergänzend bietet Sun das Analyse-Tool "Flash Analyzer" an. Damit erhalten Anwender tiefreichende Einblicke in ihre SSD-basierten Server. So erkennt die Software Anwendungen mit hoher I/O-Leistung (Input / Output), wofür sich die Flash Technologie besonders gut eignet, und sie macht Vorschläge, um Systemressourcen am besten einzusetzen. Das Tool setzt die Betriebssysteme Solaris, Linux oder Windows voraus.

Sun lässt sich die SSDs gut bezahlen. Sie sind ab sofort zu Preisen ab 1.199 Dollar erhältlich.

Man kann sie auch testen. Dafür gibt es das "Sun Try and Buy"-Programm, bei dem Kunden Server-Systeme bis zu 60 Tage lang kostenlos testen und mit günstigen Rabatten erwerben können.

Aber Sun lässt es bei dieser Ankündigung nicht bewenden. Sun-Entwickler Adam Leventhal kündigte in seinem Blog an, demnächst werde Sun auch "Open Flash"-Module integrieren. Diese, die in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelt werden, können - im Gegensatz zu mit SATA- oder SAS-Interfaces ausgestatteten SSDs - direkt auf das Mainboard gesteckt werden Damit entfällt der Engpass SATA- und SAS-Schnittstelle, und Transferraten von 166 MByte/s sind möglich.

Mit diesem SSD-Vorstoß ist Sun zwar nicht alleine - auch Hewlett-Packard und IBM bieten Blade-Systeme mit SSDs an -, doch amerikanischen Analysten zufolge das Unternehmen, das bei der Entwicklung von Solid State Disks als Speicher-Alternative in Servern den Konkurrenten voraus ist. Dem liegt womöglich zugrunde, dass Michael Cromwell seit 2007 bei Sun die SSD-Entwicklung vorantreibt. Er war zuvor bei Apple, wo er flash-basierende Geräte wie den Ipod mitentwickelte. (wl)

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