Sun und Red Hat einigen sich auf Linux-Java

07.11.2007
Nach längerem Bemühen konnte sich Linux-Anbieter Red Hat mit Java-Besitzer Sun in Sachen quelloffenes "Java Runtime Environment" (JRE) für Linux einigen.
Java soll quelloffen werden.
Java soll quelloffen werden.

Nach längerem Bemühen konnte sich Linux-Anbieter Red Hat mit Java-Besitzer Sun auf die Entwicklung einer "Java Runtime Environment" (JRE) für die Serversoftware "Enterprise Linux" einigen. Damit diese Einigung zustande kam, haben sich die einstigen Kontrahenten auf eine weitgehende Zusammenarbeit bei Java geeinigt, allerhand Verträge unterschrieben, darunter das wichtige "Contributor Agreement", das die Entwicklung eigenen Codes für eine Java-Implementierung regelt, und das "TCK License Agreement" (Technology Compatibility Kit), das einen Abgleich mit den Java-Spezifikationen über die Testversion Suns ermöglicht - und auch sich gegenseitig versichert, dass sie ein quelloffenes Java-Developmentkit (JDK) entwickeln werden. Bestimmte Bestandteile des JDK sind bis heute proprietär - ein Umstand, der immer wieder die Kritik von Red Hat hervorgerufen hat.

Sun, das Java seit Ende 2006 nach und nach der Open Source-Gemeinde zur Verfügung stellt, erklärte, es heiße "Red Hat herzlich in der OpenJDK Gemeinschaft willkommen". Rich Green, Executive Vice President Software bei Sun, malte die Kooperation in rosa Farben: "Als wir unsere Java-Technologie als Open Source verfügbar machten, haben wir auf genau diese Art von Kooperation zwischen GNU/Linux und dem Java Technologiesystem gehofft. Es ist sehr erfreulich, das Versprechen einer Open Source Java Technologie unter der Führung Red Hats zu sehen."

Sacha Labourey, CTO bei JBoss, der Middleware-Tochter von Red Hat, erklärte, "mit Hilfe dieser strategischen Vereinbarungen verpflichtet sich Red Hat zur Java Plattform beizutragen und eine kompatible Open-Source Java Software bereit zu stellen". Damit kündigte er an, dass Red Hat für die Middleware-Angebote auf das quelloffenene Java als Entwicklungsumgebung setzen wird. Zudem plant Red Hat eine freie Java-Version von Red Hat namens "IcedTea", die vermutlich mit dem kommenden Browser Fedora 8 ausgeliefert wird. An Fedora arbeitet JBoss seit 2004 mit.

Nicht zu erfahren war, wie Novell beziehungsweise auf diese Einigung reagieren wird. Beide Firmen arbeiten seit 2003 zusammen. (wl)

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