Speicher-Appliance EMC DSSD D5

Super-Flash mit 10 Millionen IOPS



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Die Flash-Speicherlösung "DSSD D5" von EMC bietet laut Hersteller auf 5 Höheneinheiten 144 TB Bruttokapazität bei 10 Millionen IOPS und einer Latenz von 100 µs.
Die Appliance "DSSD D5" von EMC fasst 144 TB Bruttokapazität auf 5 HE.
Die Appliance "DSSD D5" von EMC fasst 144 TB Bruttokapazität auf 5 HE.
Foto: EMC

Die Speicher-Appliance "DSSD D5" von EMC ist für extrem datenintensive Anwendungen konzipiert, die höchste Leistung bei minimaler Latenz erfordern. Die Lösung basiert auf der Technologie des Startups DSSD, das 2014 von EMC übernommen wurde. Einsatzgebiete sind etwa Genomsequenzierungen, automatischen Fehlererkennungen, Kreditkartenautorisierungen und anderen anspruchsvolle Datenanalysen.

Der Hersteller will damit herkömmlichen Hochgeschwindigkeitslösungen Konkurrenz machen, bei denen Flash-Karten direkt über PCIe im Server angeschlossenen werden. In der Praxis bilde jede PCIe-Flash-Karte eine individuell verwaltete, nicht-redundante Storage-Insel, so EMC.

Die neue Appliance bindet SSDs per NVMe (Non-Volatile Memory Express) zwar auch über PCIe an, das Speichersystem ist aber von den Recheneinheiten getrennt. Es soll einen Durchsatz von 100 Gigabit pro Sekunde, Zugriffsgeschwindigkeiten von 10 Millionen IOPS und Latenzwerte von 100 Mikrosekunden erreichen. Das System eignet sich damit für Anwendungen, die ausschließlich "heiße" Datenbestände nutzen, die sich permanent verändern.

In das fünf Rack-Units hohe Chassis passen bis zu 36 Flash-Module mit zusammen 144 Terabyte Bruttokapazität, was 100 Terabyte Nutzkapazität entspricht. Neben redundanter Serveranbindung bietet DSSD D5 zudem eine Reihe weiterer Hochverfügbarkeitsfeatures sowie Funktionen für die Storage-Administration. Dazu zählen unter anderen Dual-Port-Client-Cards, doppelte High-Availability-Controller, redundante Komponenten, die Technologie Cubic RAID für verbesserte Flash-Zuverlässigkeit sowie Dynamic Wear Levelling, physische Flash-Kontrolle und Space-Time Garbage Collection.

Einsatzszenarien

EMC DSSD D5 eignet sich für alle Kunden, deren Leistungsbedarf von herkömmlichen Lösungen nicht gedeckt wird. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Hadoop-Anwendungen, High-Performance-Datenbanken oder komplexe Echtzeit-Anwendungen und -Analysen. Die Appliance beschleunigt laut Hersteller aber auch bestehende Datenbank- und Data-Warehouse-Lösungen etwa auf Basis von Oracle. Gemessen an der schnellsten bislang bekannten Oracle-Lösung liefere DSSD D5 auf einem Fünftel der Rack-Fläche dreimal bessere Latenzwerte und eine TCO-Einsparung von 68 Prozent, behauptet EMC.

Mit dem System können Kunden außerdem verschiedene Anwendungen auf einer gemeinsamen High-Performance-Plattform konsolidieren. Das vereinfacht beispielsweise das Data Warehousing, weil Mehrfach-Kopien und komplexe Indexierung nun ebenso entfallen können wie komplizierte Partitionierung und die Oracle-typischen Materialized Views.

Im Vergleich zu einer traditionellen DAS-Infrastruktur beschleunigt das All-Flash-Speichersystem laut EMC operative Analysen von Hadoop Workloads. Storage- und Rechenkapazitäten lassen sich dabei unabhängig voneinander skalieren.

Verfügbarkeit

EMC DSSD D5 soll demnächst verfügbar soll. Preise nennt der Hersteller nicht. Branchenexperten gehen aber davon, dass dieser sich im siebenstelligen Bereich bewegen wird. DSSD D5 soll "in naher Zukunft" auch Teil des VCE-Portfolios werden, einer konvergenten Infrastruktur, die von VMware, Cisco und EMC entwickelt wurde. (rw)

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