Sysdat-Chef Hellmann erhebt schwere Vorwürfe gegen Banken

16.07.2003
Noch Anfang dieses Jahres war Lothar Hellmann, Chef des Kölner Systemhauses Sysdat, optimistisch, das Schlimmste überstanden zu haben und glaubte an eine konjunkturelle Erholung in Deutschland. Doch dann kam der Irak-Krieg und einiges andere noch dazu, und die Kölner mussten neu disponieren. "Wir straffen weiter", sagt Hellmann und geht davon aus, dass Sysdat am Ende dieses Jahres weniger als 400 Mitarbeiter haben wird, wobei er allerdings keine Entlassungen vornehmen will. Bereits im vergangenen Jahr schaffte er es nur durch ein straffes Kostenmanagement, wozu auch eine dreimonatige Kurzarbeit gehörte -, rote Zahlen zu verme. Frei werdende Stellen wurden zudem nicht besetzt. Ende des Jahres 2002 standen daher 60 Namen weniger auf der Gehaltsliste als im Vorjahr. Der Umsatz ging von 180 auf 159 Millionen Euro zurück. Die Banken sind in dieser Situation für die deutsche Wirtschaft keine Hilfe. Bei diesem Thema steigt der Blutdruck des Kölner Unternehmers stark an. Er ärgert sich maßlos über die Bankvorstände, die mit waghalsigen Finanztransaktionen und riskanten Beteiligungen eine schwere Bankenkrise verursacht haben. "Der Mittelstand muss durch teure Kredite jetzt für das Mismanagemt der Banken büßen", wettert Hellmann. Er meint, dass es zwar eigentlich nicht mehr schlechter werden kann, aber momentan seien auch keine steigenden IT-Investitionen zu erkennen. Statt dessen hat er bei den IT-Leitern seiner Kunden eine besorgniserregende Einstellungsveränderung festgestellt. "Früher", sagt er, "mussten spätestens nach drei Jahren die Rechner ausgetauscht werden. Heute dagegen berichten die IT-Leiter mit vor Stolz geschwellter Brust, dass die Rechner bei ihnen schon seit fünf Jahren laufen. Das ist für uns natürlich ein Problem." Ein Lichtblick ist das, was Hellmann mit seiner Erfahrungen gerne noch als "mittlere Datentechnik" bezeichnet, die alte AS/400 von IBM, die heute I-Serie heißt. Das Geschäft mache nach wie vor Spaß, sagt Hellmann, weil die Anwender auf dieser Architektur bleiben und nicht zu Intel wechseln, wo viel weniger Marge zu verdienen ist. Natürlich, Neugeschäft sei in diesem Segment schwierig, im Wesentlichen gehe es hier um Austausch und Erweiterung. "Das Wichtigste ist heute, die Kosten im Griff zu haben", sagt Hellmann. Ohne die befristete Kurzarbeit im vergangenen Jahr und andere kostensenkende Maßnahmen wäre das Unternehmen in die roten Zahlen gerauscht. Und das kann Hellmann überhaupt nicht le. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der aktuellen ComputerPartner 29/03. (sic)

Noch Anfang dieses Jahres war Lothar Hellmann, Chef des Kölner Systemhauses Sysdat, optimistisch, das Schlimmste überstanden zu haben und glaubte an eine konjunkturelle Erholung in Deutschland. Doch dann kam der Irak-Krieg und einiges andere noch dazu, und die Kölner mussten neu disponieren. "Wir straffen weiter", sagt Hellmann und geht davon aus, dass Sysdat am Ende dieses Jahres weniger als 400 Mitarbeiter haben wird, wobei er allerdings keine Entlassungen vornehmen will. Bereits im vergangenen Jahr schaffte er es nur durch ein straffes Kostenmanagement, wozu auch eine dreimonatige Kurzarbeit gehörte -, rote Zahlen zu verme. Frei werdende Stellen wurden zudem nicht besetzt. Ende des Jahres 2002 standen daher 60 Namen weniger auf der Gehaltsliste als im Vorjahr. Der Umsatz ging von 180 auf 159 Millionen Euro zurück. Die Banken sind in dieser Situation für die deutsche Wirtschaft keine Hilfe. Bei diesem Thema steigt der Blutdruck des Kölner Unternehmers stark an. Er ärgert sich maßlos über die Bankvorstände, die mit waghalsigen Finanztransaktionen und riskanten Beteiligungen eine schwere Bankenkrise verursacht haben. "Der Mittelstand muss durch teure Kredite jetzt für das Mismanagemt der Banken büßen", wettert Hellmann. Er meint, dass es zwar eigentlich nicht mehr schlechter werden kann, aber momentan seien auch keine steigenden IT-Investitionen zu erkennen. Statt dessen hat er bei den IT-Leitern seiner Kunden eine besorgniserregende Einstellungsveränderung festgestellt. "Früher", sagt er, "mussten spätestens nach drei Jahren die Rechner ausgetauscht werden. Heute dagegen berichten die IT-Leiter mit vor Stolz geschwellter Brust, dass die Rechner bei ihnen schon seit fünf Jahren laufen. Das ist für uns natürlich ein Problem." Ein Lichtblick ist das, was Hellmann mit seiner Erfahrungen gerne noch als "mittlere Datentechnik" bezeichnet, die alte AS/400 von IBM, die heute I-Serie heißt. Das Geschäft mache nach wie vor Spaß, sagt Hellmann, weil die Anwender auf dieser Architektur bleiben und nicht zu Intel wechseln, wo viel weniger Marge zu verdienen ist. Natürlich, Neugeschäft sei in diesem Segment schwierig, im Wesentlichen gehe es hier um Austausch und Erweiterung. "Das Wichtigste ist heute, die Kosten im Griff zu haben", sagt Hellmann. Ohne die befristete Kurzarbeit im vergangenen Jahr und andere kostensenkende Maßnahmen wäre das Unternehmen in die roten Zahlen gerauscht. Und das kann Hellmann überhaupt nicht le. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der aktuellen ComputerPartner 29/03. (sic)

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