Systemhäuser mit Wind unter den Flügeln

02.02.1996
MÜNCHEN: Entgegen der allgemeinen Stimmung in der Branche über ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft ergab die ComputerPartner-Umfrage bei den Händlern für den Monat November ein recht positives Bild. Allerdings nur bei den Umsätzen, nicht beim Gewinn.Im Vergleich zum Oktober konnten die Händler im November ein Umsatzplus von gut 22 Prozentpunkten realisieren. Das entspricht gleichzeitig einer Steigerung gegenüber unserem Index-Monat April 1994 fast 58 Prozentpunkten. Trotz guter Umsatzzuwächse hielt sich die Freude der Händler allerdings in Grenzen. 1995 fielen die Hardwarepreise in den Keller und mit ihnen die Gewinnmargen, was nun bei vielen Händlern die Alarmglocken läuten läßt.

MÜNCHEN: Entgegen der allgemeinen Stimmung in der Branche über ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft ergab die ComputerPartner-Umfrage bei den Händlern für den Monat November ein recht positives Bild. Allerdings nur bei den Umsätzen, nicht beim Gewinn.Im Vergleich zum Oktober konnten die Händler im November ein Umsatzplus von gut 22 Prozentpunkten realisieren. Das entspricht gleichzeitig einer Steigerung gegenüber unserem Index-Monat April 1994 fast 58 Prozentpunkten. Trotz guter Umsatzzuwächse hielt sich die Freude der Händler allerdings in Grenzen. 1995 fielen die Hardwarepreise in den Keller und mit ihnen die Gewinnmargen, was nun bei vielen Händlern die Alarmglocken läuten läßt.

Im kommenden Jahr werden für den Großteil der befragten Händler Beratung und Service einen höheren Stellenwert erhalten müssen, angesichts des inzwischen wenig profitablen Hardwaregeschäfts. In diesem Sinne äußern die Händler in bezug auf das nächste Quartal vorsichtigen Optimismus und prognostizieren moderate Umsatzsteigerungen. Bis Februar rechnet der Handel mit einem Plus von weiteren 4,5 Prozentpunkten, was nicht zuletzt aufgrund des enormen Umsatzaufschwungs des vergangenen Monats als durchaus positiv zu bewerten ist.

Klagt der Großteil der befragten Händler über schwindende Gewinnmargen, nutzen die Systemhäuser den profitablen Dienstleistungsbereich voll aus und zeigen sich mit der Umsatzsteigerung von 23 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat überwiegend zufrieden. Angesichts ihrer Spezialisierung auf Service und Beratung können die Systemhäuser beachtliche Spannen realisieren und genießen gegenüber den Kollegen aus anderen DV-Handelssegmenten den Vorteil einer weitgehend hardwareunabhängigen Existenz. In Sachen Prognosen schließen sich die Systemhäuser der Gesamtheit an und rechnen mit einer stetigen Umsatzsteigerung von 4 Prozentpunkten im Verlauf der nächsten drei Monate.

Vor allem die hardwareorientierten Computershops leiden unter der starken Preiserosion der vergangenen Monate, die vielen kleinen Händlern erhebliche Existenzbedenken beschert. Unter dem starken Druck vor allem der Kaufhausketten, die mit Dumping-Preisen Kunden locken, sind lediglich minimale Gewinnmargen realisierbar. Ein Umsatzzuwachs von fast 23 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat hilft da wenig. Ein Lichtblick soll die multimediale Technologie im neuen Jahr darstellen. Bleibt allein abzuwarten, inwieweit sich dieser Markt durchsetzen kann und ob auch hier der Preisverfall manch einen Händlertraum vernichten wird. Nichtsdestotrotz bleiben die Computershops optimistisch und erwarten im nächsten Quartal eine weitere Umsatzsteigerung von gut sechs Prozentpunkten.

Die Bürovollsortimenter zeigen sich mit dem Geschäftsverlauf im November überwiegend zufrieden. Immerhin konnten sie den DV-Umsatz im Vergleich zum Vormonat um knapp 28 Prozentpunkte steigern, was einem Zuwachs von 56 Prozentpunkten gegenüber dem Indexmonat April '94 entspricht. Zuversichtlich blickt der Bürofachhandel dem anstehenden Quartal entgegen und prognostiziert einen stetigen Umsatzanstieg von 5,5 Prozentpunkten bis Februar.

Aufgrund der generell guten Umsatzentwicklung stiegen natürlich auch die Pro-Kopf-Erlöse an. Mit 64.000 Mark lagen sie um 49 Prozent über den Oktoberergebnissen. Am meisten Grund zur Freude hatten die Systemhäuser mit einem Zuwachs um fast 30.000 Mark pro Mitarbeiter (Oktober: 35.000 Mark). Bemerkenswert ist, daß die Pro-Kopf-Umsätze bei den Kaufhäuser mit einem Zuwachs um neun Prozentpunkten gegenüber Oktober am geringsten ausfielen.

UMSATZENTWICKLUNG IM IT-HANDEL: So wurde untersucht

Im Rahmen der Auswertung wurde der Komplex Umsatzentwicklung hinsichtlich folgender Themen ausgewertet:

- Umsatzentwicklung des letzten Monats (hier November '95) im Vergleich zum Indexmonat (April '94 = Index 100) und im Vergleich zum Vormonat.

- Umsatzprognose des DV-Handels für die nächsten drei Monate (Dezember, Januar, Februar).

- Umsatz des Monats November '95 je Mitarbeiter, die mit dem Vertrieb von DV/IT-Produkten beschäftigt sind.

Alle drei Themen werden zudem nach einzelnen Handelssegmenten ausgewertet, um so vertriebsspezifische Marktdaten zu erhalten.

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