Systemhäuser = Prügelknaben der SAP?

30.09.2004

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Herrn Dr. Oliver Zomer

Königsbrede 1

33605 Bielefeld

München, 27.09.2004

Systemhäuser = Prügelknaben der SAP?

Sehr geehrter Herr Dr. Zomer,

in einem Zeitungsinterview sagten Sie vor kurzem folgenden Satz:

"Wir glauben, dass die SAP in den Systemhäusern einen wichtigen Sparringspartner hat."

Die Systemhäuser als Sparringspartner der SAP? Eine bemerkenswerte Aussage.

"Sparringspartner" ist bekanntlich ein Begriff aus dem Boxsport, das ist jener Sport, dessen Sinn darin besteht, dass zwei Menschen aufeinander einhauen, bis einer von ihnen k.o. am Boden liegt. Ein Sparringspartner ist derjenige bemitleidenswerte Mensch, der sich von dem Box-Champion im Training verprügeln lässt, damit dieser besser und stärker wird. Der Ausdruck "Partner in dem Wort "Sparringspartner ist daher ein astreiner Euphemismus, was die Boxer aber nicht wissen, da sie dieses Wort nicht kennen.

Diese Hintergründe muss man wissen, um Ihr Interview erst richtig verstehen und würdigen zu können. Denn was beim oberflächlichen Lesen so harmlos daherkommt, entpuppt sich bei genauerer Analyse als massive Kritik an der SAP. Für den Softwaregiganten, so muss man Ihre Aussage zweifelsfrei verstehen, sind die Systemhäuser nichts anderes als Prügelknaben. Während die SAP durch dieses "Sparring immer stärker und besser wird, kriegen die Systemhäuser von der SAP fortwährend eins auf die Birne und manchmal sogar unter die Gürtellinie. Autsch!

Ich bewundere Ihren Mut, sehr geehrter Herr Dr. Zomer, denn in dieser Deutlichkeit hat bisher noch kein Repräsentant eines SAP-Systemhauses öffentlich Kritik an seinem "Partner geäußert. Und schon gar nicht so raffiniert. Respekt! Gut, ich kann verstehen, wenn Sie jetzt sagen, dass ich Sie total falsch verstanden und missinterpretiert habe und solche Sachen. Das ist ja gerade die hohe Kunst der Diplomatie. Aber wir beide wissen natürlich ganz genau, dass ich Recht habe. Und wissen Sie was? Ich glaube, die Jungs von SAP wissen es auch.

In diesem Sinne: Weiter so, sehr geehrter Herr Dr. Zomer!

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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