Bechtle, Cancom, DextraData, Kelobit und Ostertag im E-Health-Business

Systemhäuser und die Krankenhaus-IT

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Managed Services von Bechtle

Welche Art von Dienstleistungen erbringen nun die Systemhäuser bei ihren Kunden aus dem Gesundheitssektor? Bechtle schwört hier auf Managed Services, auch aus der Cloud: "Nur so können sich Krankenhäuser und Kliniken auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren", meint Bechtle-Manager Schleehauf. Ähnlich agiert auch Cancom, zumindest was den klassischen IT-Betrieb (PCs, Software, Netzwerk und Storage) betrifft. Darüber hinaus bietet das Münchner Systemhaus auch noch diverse E-Health-Dienste, etwa für die in vielen Spitälern eingesetzten Krankenhaus-Informations-Systeme (KIS).

Bei der Märkischen Gesundheitsholding, einem Krankenhausverbund mit rund 3.200 Mitarbeitern, verwaltet Cancom alle bei KIS anfallenden Daten, also Patienteninformationen und die in den verschiedenen Verwaltungsprozessen erzeugten Dokumente. Und nicht immer werden diese Daten lokal im Krankenhaus-eigenen Rechenzentrum erfasst und gespeichert, sondern immer öfter in den Data Centers des Systemhauses. So nutzt etwa das Universitätsklinikum Tübingen die Business-Cloud von Cancom für seine gesamte Datenvorhaltung.

Was IT-Services in der Gesundheitsbranche anbetrifft - da ist DextraData ziemlich breit aufgestellt. Das Essener Systemhaus betreut nicht nur die klassische IT-Infrastruktur in Kliniken, sondern offeriert ihnen auch noch spezielle - auf den eigenen Produkten VIBS9 und Dex7 aufbauenden - Services. Über 50 Softwareentwickler sorgen bei DextraData dafür, dass Kundenanforderungen im E-Health-Umfeld schnell und vollumfänglich umgesetzt werden. "Durch Digitalisierung helfen wir, Prozesse zu automatisiser und Ressourcen effizient einzusetzen", erzählt Dirk Zähler.

Der DextraData-Consultant erwähnt auch noch, wie die eigenentwickelte Lösung VIBS9 hilft, viele Prozesse zu vereinfachen und von Fehlern zu befreien: "Früher lösten die Verlegungen von Patienten immense Kommunikationskaskaden aus und sie erforderten und einen sehr hohen Informationsaustausch - und das auch noch per Telefon, was wiederum zu vielen Fehlinformationen und Störungen führte", erinnert sich Zähler.

Manuel Ferre Hernandez, Geschäftsführer bei Ostertag DeTeWe: "Eine der nächsten Entwicklungsstufen unserer noch jungen Technik ist die Spracherkennung und die direkte Umsetzung in Kommandos."
Manuel Ferre Hernandez, Geschäftsführer bei Ostertag DeTeWe: "Eine der nächsten Entwicklungsstufen unserer noch jungen Technik ist die Spracherkennung und die direkte Umsetzung in Kommandos."
Foto: Mitel

VIBS9 wurde genau dafür entwickelt, um das Krankenhauspersonal von diesen lästigen Routinetätigkeiten weitestgehend befreien. Um diese administrativen manuellen Tätigkeiten auf ein Minimum zu reduzieren, steht DextraData stets im engen Kontakt und Austausch mit den dafür in den Kliniken zuständigen Mitarbeitern.

Der Pflegeroboter wird immer "schlauer" - dank Ostertag DeTeWe

Intelligente IT-Systeme können in Krankenhäusern und Pflegeheimen aber noch mehr tun, etwa gefährliche Situationen für die Patienten erkennen, und das Personal verständigen, wie der Lio-Care-Roboter von F&P Robotics: „Was sich simpel anhört, war für unsere Ingenieure herausfordernd. Der Kern und das Neue an unsere Lösung ist nämlich das Erkennen der Situation und das richtige Weiterleiten des Ereignisses unter Einbezug der Standardtelefonanlage. Somit erhält Lio den Zugang zum Telefonnetz, das nun von Mensch und Maschine gleichermaßen und weltumspannend genutzt werden kann", erzählt Gerhard Ostertag, Gründer der Ostertag DeTeWe GmbH, die den Lio mit Software versorgt.

Und das schwäbische Systemhaus tüftelt weiter, wie dessen Geschäftsführer Manuel Ferre Hernandez zu berichten weiß: "Künftig werden wir die Kommunikation zwischen Lio und Klinikpersonal auch über unsere zentrale Cloud anbieten und standardisieren." Mit der nächsten Software-Version soll der Pflegeroboter auch Sprache erkennen, und "einen qualifizierten Dialog zwischen Senioren und Pflegekräften ermöglichen".

Der Roboter soll ferner die von ihm erfassten Bewegtbilder selbständig analysieren, und im Zweifelsfall direkt an das Pflegepersonal weiterleiten: "Die Lernfähigkeit der Roboter in Verbindung mit der Mensch-Maschine-Kommunikation eröffnet ein weites Spektrum möglicher Einsätze, auch deutlich über den Pflegebereich hinaus", meint Ferre Hernandez.

Cancom Business Cloud

Cancom statten Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen mit einem vollständigen digitalen "Healthcare"-Arbeitsplatz aus, basierend auf der eigenen "AHP Enterprise Cloud". Das hat den Vorteil das die für ein Krankenhaus entwickelten Lösungen, recht einfach - da zentral - auch anderen Kliniken zur Verfügung gestellt werden können. "Wir haben IT-Lösungen und Technologie-Trends speziell an die Anforderungen des Healthcare-Sektors angepasst", betont Günter Simmnacher.

Der Healthcare-Spezialist bei Cancom verweist in diesem Zusammenhang auch auf spezielle Security-Lösungen, die den in Kliniken geltenden hohen Vorgaben an Sicherheit und Datenschutz standhalten. Daneben offeriert das Münchner Systemhaus Krankenhäusern auch noch weitere spezielle Lösungen, etwa jene für die "mobile Visite" und Services für die gerade in Mode kommende Telemedizin. Darüber hinaus sind auf der Website des Systemhauses auch spezielle Ortungs- und Nachverfolgungslösungen gelistet, um etwa festzustellen, wo sich das teure bewegliche Medizin-Equipment im Krankenhaus gerade befindet.

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