Systemhaus-Gruppe investiert in Dresden

09.03.1998

DRESDEN: Die Bechtle GmbH Chemnitz, Zentrale der süddeutschen Bechtle-Systemhaus-Gruppe in den neuen Bundesländern, hat bis zur Jahrtausendwende noch einiges vor: Das Unternehmen vergrößert zum dritten Mal in vier Jahren seinen Standort in Dresden.Vor vier Jahren hat das Bechtle Systemhaus in Dresden mit zwei Mitarbeitern eröffnet. "Jetzt ziehen wir zum dritten Mal um. Mit den neuen Büros in der Tharandter Straße werden wir wohl erst mal auskommen", hofft Bechtle-Geschäftsführer Ulrich Zimmer in Chemnitz.

900 Quadratmeter stehen den derzeit 15 Mitarbeiter nach der Eröffnung am 3. September zur Verfügung. Bis zum Jahr 2000 will das Unternehmen mit Schwerpunkt Projektierung, Installation und Support von Netzwerken und Kommunikationslösungen im Netz seine Mannschaft auf dreißig Angestellte erhöhen. Auch der Umsatz soll in der sächsischen Metropole von zehn auf zwanzig Millionen Mark verdoppelt werden.

Neukunden: CAD-Systempartner

Realisieren will die Firma ihre ehrgeizigen Pläne unter anderem durch den Gewinn von Neukunden: "Mit der Eröffnung des VW-Werks bei Zwickau haben sich hier in der Region viele kleine bis mittelständische Zulieferbetriebe der Automobilindustrie angesiedelt. Für uns sind das künftige Auto-CAD-Systempartner", meint Zimmer.

Im Vergleich zu den Bechtle-Filialen im Westen konzentriere sich das Unternehmen in Sachsen aber insgesamt auf kleinere Kunden: "Der Schwerpunkt liegt bei uns klar beim Mittelstand", erklärt Zimmer. "Bei Großunternehmen haben wir es noch schwer. Dort werden EDV-Entscheidungen von den Zentralen im Westen getroffen. Vor Ort kaufen die wenigsten ein", so der Geschäftsführer weiter.

Markenprodukte sind ein schwieriges Thema

Die technischen Anforderungen der Kunden im Osten gleichen sich dagegen langsam an den West-EDV-Standard an. Aber: "Schrauber haben hier immer noch eine Chance, weil der Preis bei vielen Unternehmen - zum Beispiel Existenzgründern oder auch im öffentlichen Bereich - im Vordergrund steht. Hier Markenprodukte durchzusetzen, bleibt für uns ein schwieriges Thema", beurteilt Zimmer das Verhalten seiner Kunden.

Um den eigenen Bedarf an ausgebildeten IT-Arbeitskräften sicherzustellen, hat die Bechtle GmbH eine Vereinbarung mit der Berufsakademie Sachsen in Dresden abgeschlossen. Dort können Mitarbeiter des Systemhauses eine dreijährige Ausbildung zum "Diplom Ingenieur Netzwerke und Medientechnik" absolvieren. Bechtle unterstützt die Interessenten mit einem monatlichem Stipendium. "Wir versuchen so unsere eigenen Leute heranzuziehen. Der Arbeitsmarkt ist hier leergefegt", erklärt Zimmer. (ch)

Die neuen Bechtle-Geschäftsräume in Dresden sollen bis zum Jahr 2000 rund 30 Mitarbeitern Platz bieten.

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