Systems 2001: gesunder Realismus statt neuer Rekorde

25.10.2001
Trotz schrumpfender Aussteller- und Besucherzahlen ist die Messeleitung mit der Bilanz der Systems 2001 zufrieden. Man habe mit deutlicheren Einbrüchen und schlechterer Stimmung gerechnet. Stattdessen sei die Qualität der Messe gestiegen.

Die Bilanz der Systems 2001 fiel besser aus, als von der Messeleitung erwartet: Nach einem verhaltenen Start habe man einen bemerkenswerten Endspurt hingelegt. Insbesondere am Mittwoch und am Donnerstag seien zahlreiche Fachbesucher auf das Messegelände gekommen und die Aussteller hätten sich größtenteils zufrieden geäußert.

Besucherzahlen gingen zurück

Insgesamt verbuchte die Messeleitung im Vergleich zum Vorjahr aber ein deutliches Minus: Die Ausstellerzahl ging mit 2.707 Unternehmen um 16 Prozent zurück, mit 121.000 Besuchern kamen 18 Prozent weniger als im vergangenen Jahr zur Systems. "Wir haben in diesem Jahr eine völlig andere Situation als in den vergangenen Jahren vorgefunden. Es hat uns in allen Facetten ungünstig erwischt." Joachim Ensslin, Geschäftsführer der Messe München, verzichtete beim Abschlussbericht zur Systems 2001 auf beschönigende Worte. "Noch im April war die Zahl der Zusagen so groß, dass wir ernsthaft über den Bau einer zusätzlichen, provisorischen Halle nachgedacht haben", so Ensslin. Die darauf folgenden drei, vier Monate habe es dann Absagen gehagelt: "Als erstes wird am Marketing und damit an Messeauftritten gespart. Insgesamt sind wir aber glimpflich davongekommen."

Bitkom-Aussteller mit Entwicklung sehr zufrieden

Schwierig sei die Messe für Neulinge und Startups gewesen, die meisten Unternehmen hätten aber von mehr Besuchern und vielen erfolgreichen Abschlüssen berichtet. "Angesichts der aktuellen Branchensituation sind wir sehr zufrieden", sagt Ensslin. Man habe schließlich nicht damit gerechnet, dass eine so "positive Stimmung" herrschen würde. Für 2002 gibt sich der Messeleiter betont opti-mistisch: "Wir gehen davon aus, dass im nächsten Jahr die Situation ganz anders sein wird. Wir rechnen mit gleichen Aussteller- und Besucherzahlen wie 2000, werden diese wahrscheinlich sogar übertreffen."

Bitkom-Vizepräsident Willi Berchtold ist voll des Lobes. Die Qualität der Besucher sei in diesem Jahr deutlich höher gewesen: "Wer auf die Systems kam, hatte auch ein konkretes Investitionsanliegen." Die Systems 2001 sei ansonsten eine "von gesundem Realismus" geprägte Messe gewesen.

Es sei nicht zu übersehen gewesen, dass in diesem Jahr weniger Aussteller und weniger Besucher auf der Messe waren, gibt auch Kurt Sibold, Geschäftsführer von Microsoft und neuer Vorsitzender des Ausstellerbeirats, zu: "Das ist aber kein Problem der Systems, sondern der Branche", betonte der Manager. Seine Mitarbeiter hätten ein positives Feedback gegeben: Endlich habe man Zeit gehabt sich den Kunden zu widmen, diese hätten sich ernstgenommen gefühlt. "Bisher galt das olympische Motto ,höher, schneller, weiter#. Jetzt sollten wir endlich auch mal über Qualität und Zeit nachdenken", so Sibold.

Dealers Only wuchs um 15 Prozent

Entgegen dem Trend habe der Bereich Dealers Only deutlich zugelegt, berichtet der Projektverantwortliche Wolfgang Schmitt. "Wir sind hochzufrieden, die Area war eine der wenigen, die um 15 Prozent gewachsen ist. Auch die Zahl der Fachbesucher ist deutlich gestiegen." Erstmals habe man den Hardware-Mogul Hewlett-Packard im Dealers Only begrüßen dürfen: "Sie haben sich gefragt, warum sie nicht schon in den vergangen Jahren dort waren", freut sich Schmitt. Ingram Macrotron habe in diesem Jahr sogar einen Rekordtagesumsatz auf der Systems erreicht. Schmitt: "Wir sind in der ganzen Messelandschaft die einzigen, die ein Dealers Only anbieten. Und wir werden an dem bewährten Konzept sicher nicht rütteln."

www.systems.de

ComputerPartner-Meinung:

Für die Messeleitung mögen die schwindenden Besucher- und Ausstellerzahlen erschreckend gewesen sein. Zumindest für die großen Aussteller war die Sys-tems 2001 ein voller Erfolg und für das Fachpublikum sicher die entspannteste und interessanteste Messe dieses Jahres. (mf)

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