Systems '97: Wer der Messe fernblieb, hat es bereut

11.07.1997
MÜNCHEN: 110.000 Besucher zählten die Messeveranstalter auf der Systems '97. Kein Wunder, daß in diesem Jahr sowohl Aussteller als auch Besucher anfingen, den Dealers-only-Bereich als Oase für gute Gespräche und Fluchtpunkt vor dem Rummel zu schätzen. Trotzdem: viel Prominenz fehlte, und im Konzept, so viele Befragte, hakt es noch immer.Die Münchner Messeverantwortlichen verbuchen - wie soll es auch anders sein - die letzte Systems als Erfolg. Doch dieses Mal stehen sie mit dieser Einschätzung nicht so alleine da wie in einigen Jahren zuvor. Registrierten beispielsweise die von der Messe beauftragten Volkszähler im vergangenen Jahr 100.000 Fachbesucher, waren es in diesem Jahr immerhin 10.000 mehr. Neben Quantität führen Systems-Organisator Ernst Kick und seine Mannschaft jetzt auch Qualität als Argument ein: "Eine beeindruckende Trendwende erfuhr die Systems '97 in der Bewertung der Aussteller, die mit 96 Prozent ihre Beteiligung positiv beurteilten." Das sind immerhin sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

MÜNCHEN: 110.000 Besucher zählten die Messeveranstalter auf der Systems '97. Kein Wunder, daß in diesem Jahr sowohl Aussteller als auch Besucher anfingen, den Dealers-only-Bereich als Oase für gute Gespräche und Fluchtpunkt vor dem Rummel zu schätzen. Trotzdem: viel Prominenz fehlte, und im Konzept, so viele Befragte, hakt es noch immer.Die Münchner Messeverantwortlichen verbuchen - wie soll es auch anders sein - die letzte Systems als Erfolg. Doch dieses Mal stehen sie mit dieser Einschätzung nicht so alleine da wie in einigen Jahren zuvor. Registrierten beispielsweise die von der Messe beauftragten Volkszähler im vergangenen Jahr 100.000 Fachbesucher, waren es in diesem Jahr immerhin 10.000 mehr. Neben Quantität führen Systems-Organisator Ernst Kick und seine Mannschaft jetzt auch Qualität als Argument ein: "Eine beeindruckende Trendwende erfuhr die Systems '97 in der Bewertung der Aussteller, die mit 96 Prozent ihre Beteiligung positiv beurteilten." Das sind immerhin sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Doch trotz der sehr positiven Tendenz: Die IT-Branche wäre nicht die IT-Branche, wenn es nicht etwas zu kritisieren gäbe: "Es ist und bleibt eine Regionalmesse", "es gibt hier doch nichts Neues", und "die Art der Ausstellerpräsentation ist doch teilweise ein Jammer", schoben fast alle der von ComputerPartner befragten Systems-Teilnehmer ihrem grundsätzlichen Lob hinterher.

Die Veranstalter registrieren Trendwende

Die Branche hat gegenüber der Systems von jeher ein ambivalentes Verhältnis. Als "CeBIT-Schatten", "CeBIT für Arme", "CeBIT für Bayern" wird sie betitelt. Trotzdem: viele Branchengrößen gehen hin, wenn nicht als Aussteller, dann doch wenigstens als Besucher.

Doch auch in diesem Jahr fehlten wieder einmal einige klangvolle Namen - Novell, Compaq, SNI, Bull, Hewlett-Packard präsentierten nur über Partnerstände, und auch Computer Associates - sonst immer mit Riesenstand vertreten - schickte dieses Mal seinen Käufling Cheyenne vor.

Schlimmer für die - laut Messeveranstalter - 10.000 über die Messe hastenden Computerfachhändler erwies sich allerdings die lückenhafte Präsenz von Distributoren. Actebis fehlte, genau wie Ingram Micro, Frank & Walter und viele mittelständische Anbieter, selbst Computer 2000 zeigte ausschließlich seine CAD-Produktpalette. "Ich bin hierhergekommen, um den Kontakt zu einigen Distributoren herzustellen - aber von denen sind leider nicht viele da", faßt beispielsweise PallasSoft-Geschäftsführer Roland Löw zusammen.

So ganz wohl fühlten sich die abwesenden aber wohl nicht. Vielleicht wegen der positiven Resonanz der Aussteller - oder wegen der Verlegung der Messe zum neuen Messezentrum im kommenden Jahr: die meisten der "Ausreißer" des 97-Events wollen im kommenden Jahr wieder dabeisein.

Viele, die fehlten, wollen 1998 wieder dabeisein

Dann nämlich, so Kick und Konsorten, räumt man dem Händlerparkett weitaus mehr Raum ein als dieses Mal. Eine eigene Halle, so ein "angedachtes" (Zitat Messemitarbeiter) Konzept, könne dem EDV-Handel ein geschlosseneres und arbeitsfreundlicheres Umfeld bieten, als der noch immer nur mit weißen Fähnchen abgezirkelte Bereich in Halle 24 das ermöglicht.

In einer Händler-Halle, so die Hoffnungen, ständen abgeschlossene Besprechungsmöglichkeiten an den Ständen zur Verfügung und vor allem könnte der Kongreßbereich "endlich so plaziert werden, daß er nicht gleichzeitig das Händlercafé für einen netten Pausenschwatz ist - schließlich sind die Vorträge hier teilweise so interessant, daß man nicht eine Stunde dumm herumstehen, sondern einen Platz nahe der Bühne zum Zuhören ergattern möchte", wie ein Zuschauer anläßlich des Round-tables zum Thema Handwerkskammern wetterte. Für die Daheimgebliebenen oder Aussteller, die ihren Stand vor lauter "guten Gesprächen" nicht verlassen konnten, bieten wir im folgenden eine Auswahl der wichtigsten, unterhaltsamsten oder aufsehenerregendsten Messeevents. (du)

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