LCD-Industrie

Taiwan erwägt bedingte Zulassung chinesischer Investoren

15.02.2011
Taiwans Wirtschaftsministerium MOEA hat gerüchteweise angedeutet, den Forderungen der einheimischen LCD-Panel-Industrie nachzugeben und bedingt chinesische Investoren zuzulassen.

Taiwans Wirtschaftsministerium MOEA hat gerüchteweise angedeutet, den Forderungen der einheimischen LCD-Panel-Industrie nachzugeben und bedingt chinesische TV-Hersteller als Investoren zuzulassen. Der Anteil dürfe aber nicht über 20 Prozent gehen.

AU Optronics (AUO) und Chimei Innolux (CMI), die beiden größten Panel-Hersteller der Insel, haben sich zu dem Vorschlag laut 'Digitimes' optimistisch geäußert und gesagt, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit von Taiwans Panel-Industrie stärken werde.

Je höher der Generationsschritt, desto mehr große Panels lassen sich herausschneiden. Hier ein 6G-Panel für acht 32-Zöller von LG Display.
Je höher der Generationsschritt, desto mehr große Panels lassen sich herausschneiden. Hier ein 6G-Panel für acht 32-Zöller von LG Display.

AUO-und BenQ-Chairman KY Lee hat die Regierung in Taipei aufgerufen, sich ein Beispiel daran zu nehmen, wie der koreanische Hersteller LG Display mit Investitionen von Skyworth und der lokalen Behörden in Guangzhou (Stadt Kanton) in Südchina ein 8.5G-Werk zur Verarbeitung von 5,5 qm großen Muttergläsern errichtet. AUO gehört zur BenQ Group und hat folglich denselben Aufsichtsratsvorsitzenden.

Das Unternehmen hat im Februar 2010 den Bau einer 7.5G-Fabrik (für 4,3 qm große Glassubstrate) in China beantragt, wurde aber von der Regierung in Taipei aber neun Monate hingehalten, bis diese schließlich grünes Licht für den Bau der Anlage gab. LCD-Panels gelten als strategische Güter, weshalb nicht nur Taiwan sich lange dagegen gesperrt hat, den Bau hochmoderner Fabriken in China zuzulassen. Auch Südkorea hat sich damit schwer getan.

CMI plant den Bau einer 8.5G-Fabrik in China. Das Unternehmen hat dafür zwar noch kein Okay aus Taipei erhalten, führt aber schon Gespräche mit möglichen Investoren unter chinesischen TV-Herstellern.

Die Foxconn-Tochter erhofft sich von der eigenen Regierung nicht nur die Aufhebung der Beschränkung von Baugenehmigungen auf Werke früherer Generationen in China, sondern auch, dass LCD-Panels in die Liste der Güter aufgenommen werden, die gemäß ECFA (dem von Beijing und Taipei unterzeichneten Economic Cooperation Framework Agreement) zollfrei zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße gehandelt werden dürfen.

Die HannSpree- und Hanns-G-Mutter HannStar Display sieht die meisten Abnehmer in China und denkt, dass Investitionen von chinesischen TV-Anbietern zu einer Konsolidierung der vor- und nachgelagerten Industrie beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit der taiwanesischen Panel-Hersteller stärken könnte. (kh)

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