100 neue Player

Taiwan-Institut sieht kurzfristig Solar-Blase voraus

08.08.2008
Langfristig ist Solarenergie ein lohnendes Geschäft, kurzfristig können aber zu viele neue Player eine Blase heraufbeschwören, sagt Chung-wen Lan, Generaldirektor des Photovoltaik-Technologie-Centers von Taiwans…

Langfristig ist Solarenergie ein lohnendes Geschäft, kurzfristig können aber zu viele neue Player eine Blase heraufbeschwören, viele werden nicht mal zur Massenproduktion kommen, sagt Chung-wen Lan, Generaldirektor des Photovoltaik-Technologie-Centers von Taiwans Industrial Technology Research Institute (ITRI).

Der Trend, Solarenergie weltweit zu fördern wird laut Lan anhalten, auch wenn die führenden Photovoltaik-Nationen Deutschland und Spanien die Einspeisevergütung herabsenken wollen. Japan, Südkorea, Taiwan und einige andere Länder planten aber schon eine Reihe von Förderprogrammen.

Die auch von der LCD-Industrie herrührende anhaltende Knappheit an polykristallinem Silizium (auch Polysilizium genannt) habe viele neue Player in die Photovoltaik-, kurz PV-Industrie gelockt. Lan schätzt die Zahl auf 100, die Hälfte davon aus China.

Aufgrund hoher Ölpreise werde Strom immer teurer, womit Solarstrom 2013 bis 2020 die Netzgleichwertigkeit (grid parity) erreichen könne, das heißt zum gleichen Preis angeboten werden kann wie Strom aus herkömmlichen Kraftwerken.

Solarenergie habe daher noch ein riesiges Potenzial. Die Produktion von polykristalliniem Silizium ist laut Lan aber äußerst kapitalintensiv. Seiner Einschätzung haben von den 100 neuen Unternehmen nur 20 eine realistische Chance, die Massenproduktion aufzunehmen.

Die zusätzlichen Kapazitäten werden die aktuellen Engpässe ins Gleichgewicht und die Preise nach unten bringen, was es den 80 weniger aussichtsreichen Herstellern von Zellen auf Basis polykristallinen Siliziums noch erschweren werde, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten und die Massenproduktion aufzunehmen. (kh)

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