Sinkende Exporte, Währungsverluste

Taiwan jammert auf sehr hohem Niveau

05.08.2008
IT-Schwergewicht Taiwan bekommt die Auswirkungen der US-Immobilienkrise und steigender Transportkosten zu spüren. Bruttosozialprodukt und Exporte können sich aber immer noch sehen lassen.

IT-Schwergewicht Taiwan, auch Silicon Island genannt, bekommt die Auswirkungen der US-Immobilienkrise und der sich weltweit anbahnenden Rezession zu spüren. Bruttosozialprodukt und Exporte können sich aber immer noch sehen lassen.

Etwa die Hälfte der Inselwirtschaft beruht auf Exporten. Das Exportwachstum hat sich aber von 21,3 auf 17,1 Prozent im Juli 2008 innerhalb eines Monats, zwar immer noch auf hohem Niveau, spürbar verlangsamt. Das Wachstum der Auftragszahlen, Indikator für die Exporte der nächsten drei Monate, hat sich von Mai auf Juni 2008 von 14,5 auf 9,3 Prozent verlangsamt.

Zugleich sinkt der New Taiwan Dollar (NT$) gegenüber dem US-Dollar (und auch gegenüber dem Euro). Experten von HSBC und ABN Amro gehen schon davon aus, dass der Wechselkurs bis Jahresende auf 31 bis 32 NT Dollar pro US-Dollar fallen könnte. Sein Januar 2008 ist die Landeswährung um rund 1 NT Dollar pro US-Dollar gefallen und machte am 5. August 2008 nach einem fünftägigen Kursrutsch bei 30,666 NT Dollar gegenüber dem Greenback Schluss.

Da IT-Güter, die einen Großteil der Exporte Taiwans ausmachen, im internationalen Zahlungsverkehr in der Regel in US-Dollar abgerechnet werden, müssen viele Hersteller voraussichtlich die Preise erhöhen. Das Problem steigender Transportkosten tut sein Übriges.

Die Regierung in Taipei geht schon davon aus, dass Taiwans Wirtschaftswachstum so gering ausfallen wird wie 2005 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt ist innerhalb eines Jahres von 5,72 auf 4,78 Prozent gesunken. Deutschland und viele andere europäische Länder würden sich über solche Zahlen riesig freuen. (kh)

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