Der ungezügelte Bauboom bei LCD-Fabriken in Taiwan führt zu einer Verschwendung massiver Ressourcen und lässt die Firmen am Ende wohlmöglich doch ohne Profite dastehen, warnt James Lee, Generaldirektor des Hsinchu Science Park.
Um sich gegen die starke Macht der koreanischen Riesen Samsung Electronics und LG Philips LCD behaupten zu können, sehen sich die taiwanesischen Hersteller gezwungen, Riesensummen in neue Panel-Werke zu investieren und doch stets etwas günstiger zu sein. Das hat mit dazu geführt, dass die Preise für LCD-Monitore und -Fernseher stark nach unten gegangen sind. Die größten Hersteller der Insel sind AU Optronics (AUO, Nummer drei nach den Koreanern), Chi Mei (CMO), Chunghwa Picture Tubes (CPT), Hannstar und Quanta.
"Es ist besorgniserregend zu sehen, dass der ungebremste Ausbau der TFT-LCD-Industrie fotoelektrische Fabriken hinterlassen könnte, die keine Profite abwerfen, aber übermäßig Land, Kapital, Elektrizität und Talente beanspruchen", sagte Lee, Leiter des wichtigsten Industrieparks in Taiwan, bei einer Pressekonferenz in Hsinchu Anfang der Woche.
Weiter sagte: "Es ist daher ratsam, Kriterien für Investitionen und die Errichtung neuer Fabriken in dem Central Science Park zu schaffen." Lee zufolge müsse die Regierung eine Schlüsselrolle spielen, wenn es darum geht, die Vitalität des TFT-LCD-Sektors aufrecht zu erhalten. Jene hat Anfang des Jahres angeregt, dass Taiwans Panel-Hersteller Merger bilden oder gemeinsam in die Errichtung der teuren Panel-Werke investieren, um sich auf dem Weltmarkt behaupten zu können. Ein Manager bei AUO, der nicht genannt werden wollte, reagierte auf Lees Bemerkungen mit den Worten, dass die LCD-Industrie nicht zuletzt auch im internationalen Interesse Taiwans sei, forderte aber mehr Allokation von Land, falls der Baugrund im Central Science Park tatsächlich aufgebraucht sei.