Taiwan Semiconductor kauft WSMC

20.01.2000

Nachdem die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) Ende letzten Jahres ihre Beteiligung an der Chip-Produktion der Acer-Gruppe für 200 Millionen Dollar von vorher 30 auf 100 Prozent aufgestockt hatte, steht jetzt ein weiterer Übernahme-Kandidat an. So hat der weltgrößte OEM-Chip-Hersteller in der ersten Januarwoche die Übernahme der ebenfalls taiwanischen Worldwide Semiconductor Corp (WSMC) bekannt gegeben. Wie aus unternehmensnahen Kreisen verlautbart, soll die selbst für Analysten überraschende Übernahme in Form eines Aktientausches mit einem Transaktions-Volumen von zwischen fünf und acht Milliarden Dollar vollzogen werden. Laut Expertenmeinung schlägt TSMC mit der geplanten Übernahme gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Einmal kann das taiwanische Unternehmen so Lieferengpässe bei der Chip-Produktion abbauen, zum Zweiten Kosten für die Erhöhung der eigenen Fertigungskapazitäten einsparen und zum Dritten der United Microelectronics Corp (UMC), der größten Konkurrenz im eigenen Lande, ein Schnippchen schlagen.

Nach Einschätzung des amerikanischen Investment-Hauses Donaldson, Lufkin & Jenrette könnte sich die Fertigungskapazität von TSMC durch die Übernahme von WSMC um 15 Prozent erhöhen. Nomura-Analyst Hsieh schätzt, dass TSMC derzeit lediglich 60 Prozent der Nachfrage befriedigen könne.

Es wird erwartet, dass der Anteil der Auftrags-Produktion am weltweiten Halbleiter-Geschäft von derzeit etwa fünf Prozent bis 2003 auf rund zwölf Prozent ansteigen könnte. Noch steht dem Deal aber die taiwanische Wertpapier-Kommission im Wege. Denn dessen Vorsitzender Lin Tsungyung wurde am 7. Januar von einem taiwanischen Online-Computermagazin von Ziff Davis mit den Worten zitiert, dass dem Übernahme-Angebot Insider-Geschäfte vorausgegangen sein könnten. (kh)

www.tsmc.com

www.wsmc.com

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