Taiwans 60-Milliarden-Dollar-Plan

01.08.2002

Die weltweite PC-Flaute nagt schwer an Taiwans exportabhängiger Wirtschaft und an dem in den 80er-und 90er-Jahren gewonnenen Selbstvertrauen der Insulaner. Schuld hat für viele Konservative natürlich die neue Regierung unter Chen Shuibian von der DPP, die Anfang 2000 nach über 40 Jahren KMT-Herrschaft das Ruder übernahm, womit auch so manche alten Seilschaften zwischen Politik und Wirtschaft zerbrachen.

Den Vorwurf der Untätigkeit will sich Chen offenbar nicht gefallen lassen und wartet nun mit einem von allen Parteien im Parlament unterstützten "Zwei-Billionen-NT-Dollar-Plan" (knapp 60 Milliarden US-Dollar) auf. Demnach soll Taiwans Halbleiter- und Display-Industrie auch mit staatlicher Hilfe bis 2006 auf einen Produktionswert von jeweils über eine Billion NT-Dollar anwachsen. Es wird damit gerechnet, dass Taiwans LCD-Industrie bis Ende 2006 zu 52 Prozent unabhängig von Panel-Importen wird. Schwere Absatzeinbußen im Juni trüben jedoch die Freude über den großen Regierungsplan.

Die Insel verfügt über 73 Prozent des weltweiten Foundry-Marktes, ist Nummer eins in der Aufbau- und Verbindungstechnik (Packaging) und nach den USA Nummer zwei beim IC-Design.

Weitere Hoffnungsträger der Insel sind Information-Appliances (IA)-Produkte) wie Thin Clients, Net-TV-Geräte und Smart Handhelds, deren Produktionswert in diesem Jahr laut Marktforscher MIC um 27 Prozent auf 3,11 Milliarden Dollar anwachsen soll. Allein die einheimische Handheld-Industrie verzeichnete im zurückliegenden Jahr ein Plus von über 118 Prozent. (kh)

mic.iii.org.tw

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