Taiwans Chipindustrie im Sog der PC-Marktkrise

11.04.2001
Auch wenn man die traditionelle Umsatzschwäche des ersten Quartals in Rechnung stellt, ist es um die Halbleiterindustrie zur Zeit gar nicht gut bestellt. Im Vertrauen darauf, dass der PC-Markt wieder anzieht, wurde zu viel vorproduziert und liegt jetzt auf Halde. Das bekommen natürlich auch die taiwanischen Chiphersteller zu spüren, die durch ihre aggressive Preispolitik zum Teil daran Schuld sind, dass die Japaner sich aus dem Markt mehr und mehr zurückziehen (siehe CompututerPartner, Ausgabe 14, Seite 28). TSMC (Taiwan Semiconductor), der größte IC-Hersteller der Insel, musste erstmal seit über einem Jahr ein negatives Quartalswachstum verbuchen. So ist der Umsatz im ersten Quartal 2001 gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres mit umgerechnet 2,62 Milliarden Mark um 26,6 Prozent eingebrochen. Im Vorjahresvergleich kam TSMC allerdings auf ein Plus von 39,8 Prozent.ähnlich hart traf es im ersten Quartal 2001 auch UMC (United Microelectronics). Laut Bericht des Online-Newsservice EBN ist der Umsatz des zweitgrößten taiwanischen IC-Herstellers in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem vierten Quartal 2000 um 26 Prozent eingesackt. Wesentlich schlechter fuhren jedoch die Hersteller von Speicherchips, die sich letztes Jahr noch in einer Goldgrube wähnten. Davon betroffen sind auch Macronix und Winbond, deren Umsätze im Vorquartalsvergleich um 42 respektive 37,4 Prozent weggebrochen sind. Doch auch bei ihnen sieht der Jahresvergleich deutlich positiver aus, als die schwachen Quartalsergebn nahelegen. Als Reaktion auf die Umsatzeinbrüche haben die taiwanischen Hersteller angekündigt, sich in Zukunft mehr auf den Bereich Logikchips zu konzentrieren und ihre Investitionen zurückzufahren. Wollte TSMC die Entwicklung der 0,13-Mikron-Technologie ursprünglich alleine bewältigen, kam jüngst die Meldung, dass sich der Halbleiterriese mit dem amerikanischen Chipdesigner LSI Logic zusammengetan.Gegen den Strom schwimmt indes der fabriklose Chipsatzanbieter Via Technologies. Der taiwanische Hauptverbündete des Intel-Herausforderers AMD konnte seinen Umsatz im ersten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres um 84 Prozent auf 317 Millionen Dollar (691,63 Millionen Mark) steigern. Besonders stark zu Buche geschlagen haben sollen dabei Chipsets für die DDR-Speicherarchitektur (Double Data Rate) als günstigere Alternative zu der von Intel forcierten Rambus-Technologie. Während manche Analysten die gute Performance von Via bereits als Zeichen werten, dass sich der PC-Markt wieder im Aufwind befindet, sehen andere in dem einbrechenden US-Markt bereits die Vorboten einer Weltwirtschaftskrise. Sollten Letztere Recht behalten, könnte das zweite Quartal für den weltweiten PC-Markt noch mieser werden als das erste. (kh)

Auch wenn man die traditionelle Umsatzschwäche des ersten Quartals in Rechnung stellt, ist es um die Halbleiterindustrie zur Zeit gar nicht gut bestellt. Im Vertrauen darauf, dass der PC-Markt wieder anzieht, wurde zu viel vorproduziert und liegt jetzt auf Halde. Das bekommen natürlich auch die taiwanischen Chiphersteller zu spüren, die durch ihre aggressive Preispolitik zum Teil daran Schuld sind, dass die Japaner sich aus dem Markt mehr und mehr zurückziehen (siehe CompututerPartner, Ausgabe 14, Seite 28). TSMC (Taiwan Semiconductor), der größte IC-Hersteller der Insel, musste erstmal seit über einem Jahr ein negatives Quartalswachstum verbuchen. So ist der Umsatz im ersten Quartal 2001 gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres mit umgerechnet 2,62 Milliarden Mark um 26,6 Prozent eingebrochen. Im Vorjahresvergleich kam TSMC allerdings auf ein Plus von 39,8 Prozent.ähnlich hart traf es im ersten Quartal 2001 auch UMC (United Microelectronics). Laut Bericht des Online-Newsservice EBN ist der Umsatz des zweitgrößten taiwanischen IC-Herstellers in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem vierten Quartal 2000 um 26 Prozent eingesackt. Wesentlich schlechter fuhren jedoch die Hersteller von Speicherchips, die sich letztes Jahr noch in einer Goldgrube wähnten. Davon betroffen sind auch Macronix und Winbond, deren Umsätze im Vorquartalsvergleich um 42 respektive 37,4 Prozent weggebrochen sind. Doch auch bei ihnen sieht der Jahresvergleich deutlich positiver aus, als die schwachen Quartalsergebn nahelegen. Als Reaktion auf die Umsatzeinbrüche haben die taiwanischen Hersteller angekündigt, sich in Zukunft mehr auf den Bereich Logikchips zu konzentrieren und ihre Investitionen zurückzufahren. Wollte TSMC die Entwicklung der 0,13-Mikron-Technologie ursprünglich alleine bewältigen, kam jüngst die Meldung, dass sich der Halbleiterriese mit dem amerikanischen Chipdesigner LSI Logic zusammengetan.Gegen den Strom schwimmt indes der fabriklose Chipsatzanbieter Via Technologies. Der taiwanische Hauptverbündete des Intel-Herausforderers AMD konnte seinen Umsatz im ersten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres um 84 Prozent auf 317 Millionen Dollar (691,63 Millionen Mark) steigern. Besonders stark zu Buche geschlagen haben sollen dabei Chipsets für die DDR-Speicherarchitektur (Double Data Rate) als günstigere Alternative zu der von Intel forcierten Rambus-Technologie. Während manche Analysten die gute Performance von Via bereits als Zeichen werten, dass sich der PC-Markt wieder im Aufwind befindet, sehen andere in dem einbrechenden US-Markt bereits die Vorboten einer Weltwirtschaftskrise. Sollten Letztere Recht behalten, könnte das zweite Quartal für den weltweiten PC-Markt noch mieser werden als das erste. (kh)

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