CMO und TSMC als Beispiele

Taiwans IT-Industrie sieht wieder Land

11.08.2009
IT-Hersteller aus Taiwan spüren wieder eine deutliche Erholung auf dem Weltmarkt. CMO, zweitgrößter LCD-Panel-Hersteller der Insel, hat im Juli 2009 den höchsten Umsatz seit neun Monaten erzielt.

Taiwan kontrolliert einen Großteil der weltweiten IT-Industrie. Viele Hersteller der Insel spüren wieder eine deutliche Erholung nach den immensen Einbrüchen in der ersten Jahreshälfte.

Chi Mei Optoelectronics (CMO), zweitgrößter LCD-Panel-Hersteller der Insel, hat im Juli 2009 einen Neun-Monat-Rekordumsatz erzielt und erklärt das positive Ergebnis mit einer anziehenden Nachfrage.

Im Jahresvergleich ist der Umsatz um 24 Prozent auf umgerechnet 617,4 Millionen Euro nach oben geklettert, das beste Ergebnis seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise im September 2008. Im Vergleich zum Juni ergab sich immer noch ein Plus von 7,4 Prozent.

Trotz einer kräftigen Umsatzsteigerung von 58,8 Prozent auf 1,511 Milliarden Dollar gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres hat CMO das zweite Quartal mit hohen Verlusten abgeschlossen. Der Nettoverlust belief sich auf 190 Millionen Euro, im Quartalsvergleich entsprach das einem Einbruch von 54,9 Prozent. Die Bruttomarge im im Jahresvergleich um 3,7 Prozent, im Quartalsvergleich sogar um fast 84 Prozent eingebrochen.

Und das obwohl das Unternehmen den LCD-Panel-Absatz vom ersten zum zweiten Quartal um 44 Prozent auf 19,1 Millionen Stück hat steigern können.

Nach dem negativen Ergebnis hat das Unternehmen Pläne für seine erste 8.5G-Fabrik zur Verarbeitung von 5,5 qm großen Muttergläsern erstmal auf Eis gelegt und eine Entscheidung auf das dritte Quartal verschoben, sollten die Geschäfte dann wieder besser laufen, wie CMO-Präsident Wang Juy-Chau erklärte.

Stradivaris & Co.

CMO-Gründer Shi Wen-long (Peking-Schreibweise: Xu Wenlong, 81), laut Forbes mit 1,7 Milliarden US-Dollar auf Platz 15 der Reichsten Taiwans, unterhält übrigens eine der größten privaten Sammlungen westlicher Kunst, historischer Waffen und historischer Musikinstrumente. Mit dem von ihm 1997 eingeweihten Chi Mei Museum hat er sich einen Kindheitstraum erfüllt, denn von früh auf hat er Geige gelernt, tritt auch öffentlich auf und liebt teure, gute Instrumente. Kaum ein Museum der Welt birgt so viele kostbare Streichinstrumente von Antonio Stradivari, Guaneri del Gesù und anderen Geigenbauern. Diese werden teilweise auch an Spitzenviolinisten wie Yoyo Ma ausgeliehen. Zum Museum gehört seit 2003 noch ein eigenes Symphonieorchester, das Chimei Philharmonic Orchestra.

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