Kampf gegen den Fachkräftemangel

Talent-Pool für die IT-Branche

18.11.2011
Die Younect GmbH vernetzt IT-Fachkräfte und Unternehmen und hält damit Kompetenzen in der Region.
Talent-Pools schaffen ein virtuelles Netzwerk, von dem alle Unternehmen einer Branche profitieren.
Talent-Pools schaffen ein virtuelles Netzwerk, von dem alle Unternehmen einer Branche profitieren.

Manche Defizite lassen sich nicht durch positive Entwicklungen überspielen, sie treten in erfolgreichen Phasen erst richtig zu Tage. So steht es seit der konjunkturellen Erholung um den Fachkräftemangel in der IT-Branche. Als zweitgrößter Arbeitgeber in der deutschen Industrie notiert der Wirtschaftszweig laut Hightech-Verband Bitkom mittlerweile etwa 38.000 offene Stellen.

Unternehmen des ITK-Sektors klagen vor allem über zu wenig Hochqualifizierte. Als Ursachen dafür gelten Mangel an entsprechenden Hochschulabsolventen, zu geringer Anteil weiblicher Beschäftigter in der Branche und zu restriktive Zuwanderungspolitik für ausländische IT-Spezialisten. "Die Bildung und Qualifizierung von Nachwuchskräften kommt der dynamischen Entwicklung in der Informationstechnologie nicht hinterher", analysiert auch Martin Gaedt. Seine Younect GmbH knüpft an diese Situation an. Die Personalnetzwerker entwickeln softwarebasierte, regionale Talentpools, die einerseits Unternehmensrepräsentanten und Personaldienstleister, andererseits langjährige Begleiter der Talente wie Professoren, Lehrer oder Jugendleiter verbinden.

Ihre Empfehlungen zeichnen ein komplettes Bild des Kandidaten und können seine Schlüsselqualifikationen identifizieren. So entstehen Profile in den Talentpools, welche Unternehmen die Suche nach Fachkräften erleichtern. Zudem lässt sich dieser Ansatz auf die Suche nach geeigneten Ausbildungsbewerbern übertragen, denn ebenso hier herrscht Bedarf. Laut Bitkom bleiben etwa 29 Prozent der offenen Ausbildungsstellen zum IT-Systemelektroniker oder Fachinformatiker unbesetzt.

Als Initiatoren von Talent-Pools dienen Gemeinden und Wirtschaftsförderungen, Verbände, Lehrende und Clusterinitiativen, die die Vorteile für den gesamten Standort sehen. Brancheninterne Firmen aus der Region greifen auf die Software zu und erhalten eine Auswahl an bereits empfohlenen Bewerbern für offene Stellen. Parallel speisen sie eigenen Input in die Datenbank ein und erweitern sie stetig um wertvolle Fachkräfte und Empfehlungen. So schafft der Talentpool ein virtuelles Netzwerk, von dem alle Unternehmen der Branche partizipieren.

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