Talsohle schon durchschritten?

19.10.2000
Die Preise für DRAM-Speichermodule sind in den letzten Wochen ständig gesunken. Ist mit einer neuen Preisinflation zu rechnen?

Der einzelne 64-Mbit-Chip kostet für den Modulhersteller auf dem Markt zur Zeit etwa 5,5 Dollar, Tendenz sinkend. Vor wenigen Wochen lag der Einkaufspreis noch bei rund acht Dollar. Wer damals die Läger gefüllt hat, steht heute dumm da. Er kann entweder seine Module unter dem Einkaufspreis losschlagen oder auf bessere Zeiten warten. Aber wenn sich die Preisentwicklung so fortsetzt, wird er irgendwann mit Verlust verkaufen müssen. Und dann kommt es darauf an, wer zuerst loslegt.

Während den Chipherstellern eine goldene Zukunft vorausgesagt wird (siehe ComputerPartner 35/00, Seite 93), sieht es bei den Modulherstellern nicht ganz so rosig aus. "Solange der Chippreis nicht unter fünf Dollar sinkt, haben wir keinen Grund zu klagen", ist die einstimmige Meinung der Modulfabrikanten. Nur wenn einer aus der Reihe tanzt und diesen Preis unterbietet, wird ein Preisrutsch eingeleitet. Und dann kann es ein böses Erwachen geben. Thomas Marschner, Geschäftsführer von Kingston, sieht die Lage zur Zeit noch rosig. "Wir haben keine Probleme, und unsere Margen sind in Ordnung", gibt er gegenüber ComputerPartner zu. Außerdem glaubt er, dass spätes-tens im November mit Beginn des Weihnachtsgeschäftes die Preise für SDRAM wieder anziehen werden. (jh)

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