6,5 Prozent mehr Lohn gefordert

Tarifverhandlungen bei der Telekom

31.01.2012
Der Deutschen Telekom steht ein harter Tarifkonflikt ins Haus. Es geht um mehr Geld, vor allem für die unteren Einkommensgruppen. Doch der Vorstand sieht keinen Verteilungsspielraum und spricht von einer Nullrunde.

Bei der Deutschen Telekom laufen derzeit in Berlin die Tarifverhandlungen für die rund 85 000 Tarifbeschäftigten des Unternehmens. Für die erste Gesprächsrunde haben die Arbeitgeber und Gewerkschaften drei Tage angesetzt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert unter anderem Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent. Verhandelt wird bis auf die T-Shops für alle inländischen Gesellschaften, einschließlich der Geschäftskundensparte T-Systems. Das Management hatte bereits 2011 betont, dass es keine Verteilungsspielräume gebe und eine Nullrunde nicht ausgeschlossen sei. Verdi rechnet mit langwierigen Verhandlungen.

Telekoms HR-Beauftragter Thomas Sattelberger muss sich sputen, wenn er die Tarifrunde 2012 bei der Telekom während seiner Amtszeit noch zum Abschluss bringen will. Anfang Mai 2012 räumt der Personalchef des Bonner Riesen seinen Posten für Marion Schick. Nicht auszuschließen, dass die frühere Bildungsministerin aus Baden-Württemberg gleich mitten in einen heißen Arbeitskonflikt gerät. Denn die Zeichen für eine schnelle Lösung stehen nicht gut: Lange bevor Verdi über die Gehaltsforderung entschied, hatte Sattelberger nämlich deutlich gemacht, wo der Hammer in diesjährigen Tarifrunde hängt: Es gebe keinen Verteilungsspielraum, eine Nullrunde sei nicht ausgeschlossen, ließ er die Gewerkschaften vorab schon mal wissen.

Solches tarifpolitisches Säbelrasseln kommt bei Verdi nicht gut an: "Das ist eine Kampfansage an die Beschäftigten, eine Nullrunde wird es nicht geben", schimpft der Verdi-Bundesvorstand und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Telekom, Lothar Schröder. Er erwartet "verdammt komplizierte" Verhandlungen. Die erste Verhandlungsrunde startete in Berlin, dort erläuterte verdi seine Forderungen näher .

Für die rund 85.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland, einschließlich der Großkundensparte T-Systems, fordert die Gewerkschaft 6,5 Prozent mehr Geld, wobei die Gehälter der unteren Einkommensgruppen stärker angehoben werden sollen. Außerdem verlangt Verdi 70 Euro monatlich zusätzlich für die Auszubildenden und eine stärkere Absicherung von variablen Einkommensbestandteilen.

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