Tarox: Eigenmarken bleiben auch dieses Jahr im Fokus

23.01.2003
Seit Januar hat die Tarox Holding AG einen neuen Vorstand: William Geens.Die Verstärkung kann Vorstandskollege Dirk Hartmann gut gebrauchen, denn in diesem Jahr steht einiges auf der To-do-Liste des Unternehmens.

In den letzten Jahren hat sich der Lünener Distributor Tarox mehr und mehr um seine Eigenmarkenstrategie gekümmert. Mittlerweile macht das Geschäft mit den Brands Modula, Unit und Parx Server rund 50 Prozent des gesamten Geschäftsvolumen aus. Im Serverbereich hat sich das Geschäft so stark entwickelt, dass Tarox nach eigenen Angaben zum zweitstärksten Anbieter in diesem Server-Segment geworden ist.

Insgesamt hat das Unternehmen im Jahr 2001 einen Umsatz von 125 Millionen Euro erreicht, etwa 90 Millionen davon hat die Holding erwirtschaftet.

"Für Tarox war aber auch 2002 ein bewegtes Jahr", sagt Vorstandsvorsitzender Dirk Hartmann. Ein Highlight war sicherlich der Einzug in die neuen Räume. Die Folge daraus war die Zentralisierung der Produktion und der Logistik am Standort Lünen. Bei der Eigenmarke "Modula" hat sich ebenfalls viel getan. Die Desktops hatten laut Hartmann einen Zuwachs von 25 Prozent, die Server konnten ein Wachstum von 150 Prozent verzeichnen. Notebooks und TFT-Monitore kamen im vergangenen Jahr zum Sortiment dazu. Auch die Retailer hat Tarox jüngst ins Visier genommen. Die Marke "Unit" wurde eigens dafür ins Leben gerufen. Laut Tarox gehören inzwischen sowohl mittlere als auch große Retailer zu den Abnehmern.

Kundenshops mit CI für die Partner geplant

Im anstehenden Geschäftsjahr soll die Eigenmarkenstrategie verstärkt weiterverfolgt werden. Unter anderem plant das Unternehmen noch im ersten Quartal die Einführung eines Linux-basierenden Tarox-Systems. Außerdem sollen Silent-PCs und ein 22-Zoll-TFT mit TV-Tuner im Markt platziert werden.

Während Retail im Eigenmarkenbereich ein ausgesprochenes Ziel des Unternehmens ist, wird der Begriff im Distributionsbereich nicht gern gehört. "Unsere Vertriebsstrategie ist klar geregelt: Nur der Fachhandel kann die Tarox-Produkte beziehen. Sie können also reinen Gewissens Ihren Kunden unsere Produkte anbieten und laufen nicht Gefahr, die gleichen Geräte oder auch nur den Namen Tarox im Retail wiederzufinden", verspricht der Disti seinen Kunden auf der Internetseite.

Im vergangenen Jahr hat Tarox sein E-Commerce-Angebot für den Handel weiter ausgebaut - unter anderem mit Kalkulatoren für Server, Notebooks und PCs. In Kürze werden den Händlern auch Tools zum Auftrags- und RMA-Tracking zur Verfügung stehen. Außerdem wird es Kundenshops geben, die an das CI des Partners angepasst sind.

Geens ist nach eigenen Angaben mit dem neuen Job voll in seinem Element. "Hier kann man noch viel bewegen, und das reizt mich", sagt er gegenüber ComputerPartner. Zu seinen Aufgabenbereichen gehören das Produktmarketing, der Einkauf und der Vertrieb. Neben einem Vorstandssessel in der Holding hat er noch das Geschäftsführerbüro der Tarox Systems & Services inne. Seine Wahl, zu Tarox zu gehen, war nahe liegend. Schließlich sind viele der ehemaligen Peacock- und Actebis-Mitarbeiter im Laufe der vergangenen Jahre in Lünen gelandet.

www.tarox.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Strategie von Tarox geht anscheinend auf - auch in diesen mageren Jahren. Die Lünener müssen nur aufpassen, dass sie sich nicht mit ihren Retailplänen verheddern. Wenn sie es schaffen, mit der Marke Unit bei den Retailern Fuß zu fassen, sollten sie ihr Versprechen auf der Internetseite, der Name Tarox werde bei keinem Retailer auftauchen, schnell präzisieren. Es könnte sein, dass der eine oder andere Distributionskunde das übel nimmt. (gn)

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