Taschenbüro für UMTS-Netze

04.03.2005
Leistungsfähige Telefon-PDAs in der "Communicator"-Klasse waren bisher nur für GSM-Netze zu haben. "Mit dem VPA IV" hat Vodafone nun ein Modell vorgestellt, das auch im UMTS-Netz kommunizieren kann.

Von Dr. Thomas Hafen

Telefon-PDAs mit vollwertiger Qwertz-Tastatur erfreuen sich bei professionellen Anwendern großer Beliebtheit. Vor- und Spitzenreiter in dieser Klasse ist der "Communicator" von Nokia, aber auch andere Hersteller bringen zunehmend Geräte auf den Markt, die auf unterschiedliche Weise Zugriff auf ein erweitertes Tastenfeld ermöglichen. So bieten beispielsweise das "P910i" von Sony Ericsson, das "SK65" von Siemens und die "Blackberry"-Geräte von Research in Motion Qwertz-Tastaturen. Ein von HTC gefertigtes Modell mit Windows-Betriebssystem ist mit einem herausschiebbaren Keyboard ausgestattet. Das Gerät ist bei T-Mobile als "MDA III" erhältlich, bei Vodafone nennt es sich "VPA III" und O2 bringt es als "XDA III" in den Handel.

Tastatur-PDA auch bei T-Mobile erhältlich

Alle diese Modelle sind jedoch nur für GSM-Netze (Global System for Mobile Communica-tions) ausgelegt. UMTS-Nutzer (Universal Mobile Telecommuni-cations System) mussten bisher auf den Tastaturkomfort verzichten. Dies ändert sich nun mit einem Gerät, das ebenfalls von HTC stammt und das Vodafone als "VPA IV" (Vodafone Personal Assistant) auf der CeBIT präsentieren wird (Freigelände G04). Einen UMTS-PDA, der auf derselben Plattform basiert, will T-Mobile unter dem Namen "MDA IV" auf den Markt bringen.

Die Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards ist jedoch nicht das einzig Außergewöhnliche am VPA IV. Das kompakte Gerät wartet mit einem cleveren Bedienkonzept auf, das an eine Mischung aus Notebook und Tablet-PC erinnert. Wie beim Notebook lässt sich das Display hochklappen, worauf der Nutzer Zugriff auf eine vollständige Qwertz-Tastatur erhält. Die Grundfläche von rund 13 mal 8 Zentimetern ist allerdings knapp bemessen; Menschen mit großen Händen dürften beim Tippen Schwierigkeiten haben.

Hohe Flexibilität in der Bedienung

Über einen Klapp- und Schwenkmechanismus lässt sich der VPA IV in eine Art Mini-Tablet-PC verwandeln. Das Display wird dazu um 180 Grad gedreht und auf die Tastatur geklappt. Auf diese Weise kann der Anwender wie mit einem Smartphone telefonieren und arbeiten. Display, Lautsprecher und Mikrofon befinden sich auf der Vorderseite, die Tastatur ist verdeckt. Der Bildschirm ist berührungssensitiv, sodass der Anwender wie bei einem PDA per Stift Programme bedienen und Texte eingeben kann.

Auch die inneren Werte des VPA IV können sich sehen lassen. Das Gerät ist mit einem 520-MHz-Intel-Prozessor und 128 MB Speicher so gut ausgestattet, dass auch leistungs- und speicherhungrige Applikationen flott und sicher laufen dürften. Als Betriebssystem ist die "Phone Edition" von Microsofts "Windows Mobile Pocket PC" installiert. Programme wie Word, Excel, Power Point und Explorer sind jeweils in ihren "Pocket"-Versionen mit an Bord. Ein Steckplatz erlaubt die Speichererweiterung durch SD- (Secure Digital) oder MMC-Karten (Multimedia Card). Der Slot kann auch SDIO-kompatible Geräte (SD Input/Output) wie WLAN-Adapter oder Modems aufnehmen. Eine solche Aufrüstung ist allerdings kaum nötig, da das Gerät bereits mit Bluetooth-, Infrarot- und Mini-USB-Schnittstelle ausgerüstet ist und neben UMTS auch in WLAN- und GSM/GPRS-Netzen (Triband) eingesetzt werden kann. Zwei Kameras für Videotelefonie und zwei Lautsprecher für Stereosound runden das Leistungsangebot des Telefon-PDAs ab. Der VPA IV soll ab Sommer 2005 verfügbar sein; ein Preis steht noch nicht fest.

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