Taskarena: Staatsanwalt ermittelt wegen Verdacht auf Insolvenzverschleppung

23.03.2005
Die Pleite der Taskarena AG hat ein Nachspiel: Gegen zwei der Vorstände wird ermittelt. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, prüft man den Vorwurf der Insolvenzverschleppung.

Am 23. Dezember stellte das Management der Taskarena AG beim Amtsgericht Dortmund den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Offenbar kam dieser Schritt zu spät: Wie Oberstaatsanwältin Ina Holznagel gegenüber ComputerPartner bestätigt, wird gegen die Vorstände Oliver Schlüter und Waldemar Zgrzebski wegen des Verdachts auf ein Insolvenzvergehen ermittelt.

Bereits im Januar habe ein Gläubiger, bei dem es sich um eine große Autoleasing-Gesellschaft handelt, Strafanzeige gestellt, berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter. Aber auch der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Henneke hat Auffälligkeiten entdeckt: Der für 2003 mit 50 Millionen Euro angegebene Umsatz fiel tatsächlich um rund 10 Millionen Euro geringer aus. Die Akte wurde der Anklagebehörde zur Prüfung vorgelegt, berichtet der Hellweger Anzeiger.

Das wird allerdings nicht die einzige rechtliche Baustelle bleiben mit der sich die Vorstände befassen müssen. Ex-Kollege Thomas Spruth, der erst im Juli 2004 bei Taskarena eingesteigen war und im Februar 2005 seinen Posten wieder räumen musste, will sich Insidern zufolge gegen seinen Rausschmiss wehren. Auch andere Ex-Mitarbeiter prüfen juristische Schritte: Sie haben Anteile an der Taskarena AG gekauft. Laut Aussage eines Betroffenen waren diese Mitarbeiteraktien in der Krise als eine Art vorübergehendes Darlehen an die Firma gedacht gewesen, doch der versprochene Rückkauf habe niemals statt gefunden. (mf)

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