Taylorix Software und Service GmbH

Taylorix-Branchensoftware wieder auf Kurs

14.06.1996
Mit dem Management Buy Out der Sparte Branchensoftware sowie der Auskoppelung des Softwarevertriebes wurde ein erster großer Schritt in bei der Zergliederung des Taylorix-Gebildes und seine Verteilung auf neue Gesellschaftervorgenommen.

Ein erster großer Schritt in Richtung Zergliederung des Taylorix-Gebildes und seine Verteilung auf neue Gesellschafter wurde mit dem Management Buy-out der Sparte Branchensoftware sowie der Auskoppelung des Softwarevertriebes vorgenommen. Im Oktober 1995 faßten zwei ehemalige Manager von Taylorix sowie bereits etablierte Vertriebspartner den Entschluß, die Branchensoftware-Sparte (Finanzen, Buchhaltung, Lohnabrechnung und Handwerk) von Taylorix in Eigenregie zu übernehmen. Nach einem Wochenende voller Diskussionen und dem Leeren von einigen Flaschen Wein beschloß die neue Allianz, der Porsche Holding ein Konzept vorzulegen. Die Österreicher ließen sich zu einem Verkauf dieses Geschäftsbereiches überreden. Kurz darauf war die neue Taylorix Software und Service GmbH geboren.

Vor allem die beiden ehemaligen Taylorix-Manager Dr. Michael Röchner und Bernd Schramm erkannten die Chance, den Geschäftsbereich PC-Branchensoftware als eigenständiges Unternehmen und mit neuer Vertriebsstruktur wieder fit zu machen. "Taylorix hatte neben dem Rechenzentrumsgeschäft immer eine starke Kernkompetenz in betriebswirtschaftlicher Software wie Buchhaltung, Steuerwesen und Warenwirtschaft", erklärt Geschäftsführer Röchner. Probleme bekam das Unternehmen, als es versuchte, das Hardwaregeschäft für sich zu entdecken. Die alte Geschäftsführung mit Georg Hänsel an der Spitze wollte aus Taylorix einen Anbieter für den Massenmarkt und "eine Art SAP und Vobis in einem machen" (Röchner).

Zurück zur Kernkompetenz

Dagegen will sich die neue Gesellschaft auf Lösungen für den Mittelstand konzentrieren. "In diesem Marktsegment war Taylorix immer stark", erklärt Röchner. Unter dem Dach der Taylorix Software und Service GmbH arbeiten zirka 20 Produktmanager und Ingenieure an neuen Produkten. Der Verkauf läuft deutschlandweit über 20 autorisierte Vertriebspartner, die alle bereits im Außendienst von Taylorix arbeiteten. Röchner erklärt seine Vertriebsstrategie: "Bis in die 70er Jahre war der Vertrieb von Taylorix auf selbständige Handelsvertreter verteilt. Diese erzielten Traummargen. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren entwickelte sich der Vertrieb über die Jahre immer stärker zu einem direkten Vertrieb, der bei Taylorix angesiedelt war. Das schlechte Jahr 1993 mit hohen Verlusten zeigte uns aber, daß sich ein erfolgreicher indirekter Vertrieb, der unternehmerisch eigenständig handeln konnte, nicht ohne weiteres integrieren läßt."

Hier setzte Röchner mit seinen Partnern an. Viele intensive Gespräche mit alten Handelsvertretern und anderen Vertriebsmitarbeitern bei Taylorix brachte den Neuunternehmern die Erkenntnis, daß nur ein indirekter Vertrieb eine Erfolgschance garantieren kann. Um den Kern noch vorhandener Handelsvertreter bauten Röchner & Co. dann ein Vertriebsnetz mit 20 Outlets auf. "Wir haben uns gegen das globale Konzept von Handelsvertretern entschieden, da wir befürchten mußten, daß uns die besten Mitarbeiter bei diesem Weg nicht folgen", erläutert der Geschäftsführer. Im Rahmen eines Startpaketes bietet Taylorix den ausgewählten autorisierten Vertriebsprofis eine Hilfe bei dem Sprung in die Selbständigkeit. Mittlerweile haben rund 150 ehemalige Taylorix-Mitarbeiter diese Chance wahrgenommen:

Röchner kann eine erste Bilanz ziehen: Mit 40 Angestellten macht das Software-Unternehmen rund 20 Millionen Mark Umsatz. Zieht man den Außenumsatz der selbständigen Vertriebspartner hinzu, liegt der Umsatz im Rumpfgeschäftsjahr 1996 bei zirka 120 Millionen Mark. Auch ein Gewinn für dieses Jahr gilt bei den Gesellschaftern als sicher.

AU Gutsch, Stefan

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