Ernüchterung kehrt ein

Teamarbeit ist kein Allheilmittel

21.07.2010

Teams müssen sich entwickeln

Damit aus Einzelkämpfern Teams werden, ist vor allem Zeit nötig. Denn jedes Team durchläuft bei seiner "Selbstfindung" mehrere Phasen. Darauf weist Rainer Flake hin. Bruce W. Tuckmann nannte diese "Forming" (Orientierungsphase), "Storming" (Konfliktphase), "Norming" (Organisationsphase) und "Performing" (Integrationsphase). In den ersten drei Phasen ist das Team noch weitgehend mit sich selbst beschäftigt. Entsprechend schlecht sind meist seine Arbeitsergebnisse. "Sie sind in der Regel geringer, als wenn die Mitglieder alleine arbeiten würden", betont Flake. "Erst in der vierten Phase entwickelt das Team die Kreativität und Produktivität, die erfolgreiche Teams auszeichnen - jedoch nur, wenn das Team mit Erfolg die ersten drei Phasen durchlaufen hat."

Damit dies geschieht, ist in der Regel eine Begleitung der neu formierten Teams durch professionelle Coaches oder Teamentwickler nötig. Eine solche Betreuung ist nicht selbstverständlich. Dabei liegen ihre Vorteile "auf der Hand", wie Helmut Fuchs, Cheftrainer der TAM Trainer Akademie München, Fulda, betont. "Für die Team-Mitglieder selbst ist oft nicht erkennbar, welche Probleme sich bereits im Vorfeld abzeichnen. Ein externer Coach kann diese, weil er nicht Teil des Findungsprozesses ist, hingegen wahrnehmen und gegensteuern."

Bewährt haben sich auch flankierende Maßnahmen, um den Teambildungsprozess abzusichern. "Wir haben zum Beispiel mit erlebnisorientierten Trainings, die In- und Outdoor-Elemente kombinieren, gute Erfahrungen gesammelt", berichtet Fuchs. Das bestätigt Werner Olle-chowitz. Auch bei Schwäbisch Hall besuchen neu formierte Teams in der Regel zunächst Seminare, um den Teambildungsprozess zu beschleunigen. "Bei strategisch wichtigen Projekten schicken wir die Teammitglieder zuweilen auch zu Outdoor-Seminaren. Dort zeigt sich meist schnell, wer welche Funktion im Team übernehmen kann." Solche Fördermaßnahmen stellen zudem sicher, dass die Teams sich, wenn ihre eigentlich Arbeit beginnt, nicht mehr durch Status-Kämpfe oder unterschwellige Konflikte selbst lahm legen. Diese Dinge sind dann abgehakt.

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