Nur 37,1% aller Teamarbeiter teilen ihr Wissen immer uneingeschränkt, so eine Studie der Hamburger Teamworks GTQ. Dass das Team ihnen stets die Möglichkeit gibt, sich selbst zu verbessern, glauben nur 22%. Trotzdem sind fast 50% überzeugt, dass es wichtig sei, an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten. Auch sind die Hälfte aller Befragten überzeugt, dass jeder im Team etwas Wertvolles beisteuern kann. Von der Wichtigkeit eines heterogenen, also gemischten Teams ist immerhin ein Drittel voll überzeugt.
Die Umfrage führte die Hamburger Teamworks GTQ Gesellschaft für Gründung und Qualifizierung mbH über einen Online-Test durch, der unter anderem die Einstellung zur Teamarbeit erfragt, um so für erfolgreiche Teamarbeit relevante Teamkompetenzen zu ermitteln. Teilgenommen hatten zum Auswertungszeitpunkt 78 Personen.
Doppeldeutigkeit in der Zusammenarbeit
Zwischen der Einstellung zur Zusammenarbeit und dem Erleben von Teamarbeit scheint also ein Unterschied zu klaffen. "Die meisten Menschen arbeiten gern mit anderen zusammen. Aber in der Praxis ist die Zusammenarbeit dann doch nicht immer optimal", so Thorsten Visbal von Teamworks. Grund dafür sei, dass oft Doppeldeutigkeit vorherrsche. Einerseits sollen Mitarbeiter ihr Wissen austauschen, andererseits kann es ausgenutzt werden, wenn jemand zu freigiebig ist. Einerseits können Teams die persönliche Entwicklung sehr fördern - andererseits aber auch bremsen.
Hauptursache für diese "Hassliebe" zur Teamarbeit ist mangelndes Vertrauen, so der Teamexperte und Autor der Teambibel (GABAL Verlag 2015). Viele fragen sich, was machen die anderen mit dem Wissen, wenn es freizügig geteilt wird. Nutzen sie es für die eigene Karriere? Schadet es also letztendlich einem Selbst? Schließlich ist Wissen ja auch Macht, um die eigene Karriereleiter hochzusteigen. Eine weitere Ursache sei der Mangel an gegenseitiger Verpflichtung. So setzen sich viele nicht füreinander ein und fordern auch von den anderen ein, dass etwa Verabredungen eingehalten werden. Verbreitet ist mangelndes Streben nach Resultaten. Statt auf Ergebnisse hinzuarbeiten, dominieren Status und Ego. Manche Teammitglieder sehen eher die eigenen Vorteile als das gesamte Ziel des Teams.