Aktie hat 2021 zwei Drittel an Wert verloren

Teamviewer-Kurssturz hat Konsequenzen für das Management

10.11.2021
Der Kursabsturz beim Softwareanbeiter Teamviewer hat im oberen Führungszirkel weitere Konsequenzen. Marketing-Chefin Lisa Agona, erst im April in den Vorstand bestellt, wird das Unternehmen verlassen. Der Abschied von Finanzchef Stefan Gaiser wurde bereits Mitte Oktober bekanntgegeben.
Teamviewer hat nach Ansicht der Anleger etwas den Fokus verloren. Das bekommt nun auch die Führungsetage zu spüren.
Teamviewer hat nach Ansicht der Anleger etwas den Fokus verloren. Das bekommt nun auch die Führungsetage zu spüren.
Foto: II.studio - shutterstock.com

Der deutliche Kursabsturz beim Softwareanbieter Teamviewer sorgt im oberen Führungszirkel für einen weiteren Abgang. Marketing-Chefin Lisa Agona, erst im April in den Vorstand bestellt, wird das Unternehmen in beiderseitigem Einvernehmen wieder verlassen. Das teilte das MDax-Unternehmen anlässlich einer Investorenveranstaltung in Göppingen mit.

Die Suche nach einem neuem Vorstandsmitglied mit Vertriebs- und Marketingfokus laufe weiter. Die Erweiterung des Führungsgremiums hatte Teamviewer bereits angekündigt, als der Abschied von Finanzchef Stefan Gaiser Mitte Oktober bekanntgegeben wurde. Dessen 2022 auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

Teamviewer hat ein sehr schwieriges Jahr hinter sich, die Aktie stürzte in diesem Jahr bislang um zwei Drittel ab, nachdem das Unternehmen lange als Corona-Gewinner galt. Teure Sponsoringverträge mit dem englischen Fußballclub Manchester United (über 46 Millionen Euro) im Juli und mit dem Mercedes-Formel-1-Team im März sorgten für die erste, scharfe Prognosesenkung.

Nach zwei schwachen Quartalen musste Teamviewer Anfang Oktober nochmals deutlich nachkorrigieren. Es kassierte dabei auch gleich die ambitionierten Mittelfristziele für 2023, die sich das Unternehmen im Februar gegeben hatte. Der Aktienkurs fiel daraufhin an einem Tag um rund ein Viertel. Derzeit ist Teamviewer an der Börse noch 3 Milliarden Euro wert. In der Spitze waren es beim Hoch von 54,86 Euro im Juli 2020 rund 11 Milliarden Euro.

Nach dem pandemiebedingten Höhenflug der Aktie missfielen den Anlegern unter anderem die teuren Sponsoringverträge mit dem Fußballclub Manchester United und dem Mercedes-Formel-1-Team.
Nach dem pandemiebedingten Höhenflug der Aktie missfielen den Anlegern unter anderem die teuren Sponsoringverträge mit dem Fußballclub Manchester United und dem Mercedes-Formel-1-Team.

Die zuletzt gesenkten Prognosen für dieses Jahr und die mittelfristige Perspektive bestätigte das Unternehmen. Vorstandschef Oliver Steil will das Wachstum wieder ankurbeln und die zuletzt deutlich gestiegenen Kosten im Zaum halten. Weil die Region Asien zuletzt auch deutlich unter ihren Erwartungen abschnitt, soll für sie ein neuer hauptverantwortlicher Manager in einer neuen Organisationsstruktur gefunden werden. (dpa/pma)

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