Tech Data startet Konvergenz-Zeitalter

11.03.2004
Tech Data stellt auf der Cebit sein neues Motto 2004 vor: "Living IT". Wie der Broadliner das Thema Konvergenz angehen will und welches Potenzial das Unternehmen hier sieht, erklärt Tech-Data-Geschäftsführer Adä im Gespräch mit ComputerPartner. Von ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer

Schwerpunkt von Tech Datas diesjährigem Cebit-Auftritt ist das Thema Konvergenz zwischen Consumer Electronics und IT. "Wir wollen den Partnern in Hannover das Potenzial dieses neuen Geschäftsfeldes aufzeigen", sagt Marcus Adä, Geschäftsführer von Tech Data Deutschland.

Eine Multimediashow am Stand des Broadliners soll verschiedene Visionen vorstellen. "Namhafte Hersteller wie Sony, HP oder Microsoft machen dazu ihre Ankündigungen. Das Thema wird daher für den Endkunden zunehmend interessant. Wir sind sicher, dass in diesem Umfeld die Investitionsbereitschaft der Verbraucher steigen wird", meint Adä.

Chance für UE- und IT-Handel

Hier komme der UE- als auch der IT-Handel ins Spiel. "Beim Thema Konvergenz ist der Erklärungsbedarf noch hoch. Die wenigsten Kunden sind in der Lage, ihr vernetztes Wohnzimmer funktionsfähig selbst zu installieren. Für den Wiederverkauf gibt es hier vielfältige Möglichkeiten, Dienstleistungen, Services und Support zum Thema Vernetzung in den eigenen vier Wänden anzubieten", ist sich der Tech-Data-Deutschland-Chef sicher.

Allerdings mache es für den Fachhandel wenig Sinn, in Konkurrenz mit Flächenmärkten wie Media Markt zu treten. "Es ist wichtig, sich beim Produktangebot zu konzentrieren. Ebenso beim Service: Der Handel kann sich hier auf bestimmte Bereiche spezialisieren und muss nicht die ganze Produkt- oder Dienstleistungsbandbreite anbieten", führt Adä aus.

Schulungsangebot wird ausgebaut

Tech Data wird zum Thema Konvergenz im laufenden Jahr sein Schulungsangebot ausbauen. Neben Basisschulungen sollen Trainings zu spezifischen Technologien sowie Verkaufsschulungen dazukommen. Auch vom hauseigenen Marketing wird dieser Bereich zusätzlich unterstützt: "Wir müssen hier lösungsorientierter agieren", sagt Adä.

In Hannover wird der Broadliner einige neue Distributionsverträge mit Herstellern, die in diesem Bereich bereits aktiv sind, bekannt geben. Dem Vernehmen nach wird einer davon Vodafone sein. "Wir werden uns neue Hersteller in diesem Jahr verstärkt unter dem Gesichtspunkt ansehen, wie sie in unser Living-IT-Konzept passen", kündigt der Deutschland-Chef an.

Living IT versteht Adä außerdem als Erweiterung des SMB-Programms Tech Select. "Konvergenz zwischen CE und IT ist das SMB-Thema schlechthin. Gerade für den mittelständischen Handel aus UE und IT bietet sich hier eine Riesenchance", versichert Adä in Richtung seiner Partner.

Passend dazu will der Broadliner Neukunden weiter den Einstieg für eine gemeinsame Zusammenarbeit erleichtern - ebenfalls ein Tech-Data-Fokusthema auf der Cebit. "Mit neuen Partnern wollen wir keine Zusammenarbeit, die nur 24 Stunden dauert, sondern eine kontinuierliche Partnerschaft aufbauen", sagt Adä.

Meinung der Redakteurin

Tech Data springt auf den Konvergenz-Zug auf und nimmt hier strategische Weichenstellungen vor. Damit bietet sich für den Fachhandel die Chance, frühzeitig dabei zu sein, und die Partner müssen - aus Mangel an Möglichkeiten - dieses Geschäftsfeld nicht wieder den Flächenmärkten überlassen.

Facts & Figures

Ziele und Pläne für das Geschäftsjahr 2004/05

Am 31. Januar hat Tech Data das vergangene Geschäftsjahr beendet. Offiziell wird das US-Unternehmen seine Bilanz im März vorlegen. Zum Deutschland-Geschäft sagte Geschäftsführer Adä gegenüber ComputerPartner: "Seit September verzeichnen wir jeden Monat Wachstum. Wir liegen im Plan." Und er ergänzt auf bayrisch: "Das passt ganz gut."

Insbesondere betont er das gute Abschneiden der Value Added Organisation Tech Data Midrange: "Midrange hatte ein sehr gutes viertes Quartal. Aufgeschobene Projekte kamen endlich zum Abschluss. Midrange war und ist ein profitables Thema."

Adäs Ziele für 2004/05: Tech Data soll über dem allgemeinen Marktwachstum zulegen. Umsatzsteigerungen und neue Partner will der Geschäftsführer vor allem im SMB-Segment erreichen, wobei Umsätze mit Retailern und Key-Accounts stabil bleiben sollen. Für den Retail-Bereich wird es bald Änderungen geben: Retail-Chef Robert Lederwascher wird das Unternehmen Ende April verlassen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. CH

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