Technik-Freaks sind der Tod des IT-Consulting

04.11.1997
SOLINGEN: "Aufräumen" in langjährig und unkontrolliert gewucherten Netzwerken. Damit hat der Solinger Consulter DV Management & Beratung Gmbh gut und profitabel zu tun. Einzig engstirnige Fachkräfte und Kunden machen Ärger.140 Prozent Umsatzsprung auf rund 6,8 Millionen Mark, 44 Mitarbeiter, 35 Kunden mit einem Projektvolumen von zirka 80 Millionen Mark - das klingt nach viel für einen IT-Consulter im dritten Jahr seines Bestehens. Unbeschwert heiter klingt Eckhard Klockhaus, Geschäftsführer der Solinger DV Managment Beratung GmbH trotzdem nicht: "Das Potential ist wesentlich höher. Obwohl wir im vergangenen Jahr unsere Mannschaft schon nahezu verdoppelt haben, könnten wir ohne Probleme noch weiter wachsen - wenn der Fachkräftemarkt das hergäbe", beklagt sich der IT-Berater.

SOLINGEN: "Aufräumen" in langjährig und unkontrolliert gewucherten Netzwerken. Damit hat der Solinger Consulter DV Management & Beratung Gmbh gut und profitabel zu tun. Einzig engstirnige Fachkräfte und Kunden machen Ärger.140 Prozent Umsatzsprung auf rund 6,8 Millionen Mark, 44 Mitarbeiter, 35 Kunden mit einem Projektvolumen von zirka 80 Millionen Mark - das klingt nach viel für einen IT-Consulter im dritten Jahr seines Bestehens. Unbeschwert heiter klingt Eckhard Klockhaus, Geschäftsführer der Solinger DV Managment Beratung GmbH trotzdem nicht: "Das Potential ist wesentlich höher. Obwohl wir im vergangenen Jahr unsere Mannschaft schon nahezu verdoppelt haben, könnten wir ohne Probleme noch weiter wachsen - wenn der Fachkräftemarkt das hergäbe", beklagt sich der IT-Berater.

Auf dem Arbeitsmarkt tummeln sich seiner Meinung nach zu viele "Fre

aks", die nicht den Anforderungen unternehmens- und weltweiter Netzwerklösungen gewachsen seien. "Wenn jemand noch nie über den Tellerrand hinausgesehen hat, darf er nach unserer Auffassung keine Ratschläge erteilen. Akademische Titel oder Tüftlermentalitäten helfen uns wenig. Wichtiger sind Praxisnähe und Objektivität", urteilt der Manager streng.

Klockhaus' Credo lautet: Ob Unix oder Novell, ob R/3 oder AS/400, ob Internet- oder Intranet-Lösungen - all diese Diskussionen müßten sich dem Anwendungszweck unterordnen. Die neutrale Bewertung der auf dem Markt erhältlichen Lösungen mache für die Consultants das Geschäft aus, und das dürfe man sich "nicht durch einzelne Mitarbeiter gefährden" lassen.

Kunden zeigen sich bockig

Leider hat es Klockhaus nicht nur bei Einstellungsgesprächen mit Plattform- und Technik-Dogmatikern zu tun. Auch die Kunden zeigen sich zuweilen bockig gegenüber seiner Objektivitätsphilosophie. "Viele Unternehmen begehen den Fehler, sich bei der Neustrukturierung ihrer EDV von der zur Verfügung stehenden Technik und einzelnen Marken leiten zu lassen, anstatt sich nach den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter zu richten. Das engt die Sicht ein und hilft meist nur partiell", mahnt der Jungunternehmer. Auch wollen sich viele Kunden ausschließlich von einem statt mehreren Mitarbeitern betreuen lassen. Resultat: Das Projekt dauert dann eben zwölf statt drei Monate. Trotz solcherlei Ungemach hat DV-Geschäftsführer ehrgeizige Ziele für das laufende Geschäftsjahr: Zu ihnen gehören ein neues Supportkonzept rund um Internet und Call Management sowie die Eröffnung weiterer Filialen im Inland (nach Berlin und Frankfurt jetzt München und Hamburg) und den USA.

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