Technik-Overkill bremst das mobile Geschäft

09.03.2001
Mobile Commerce ist in aller Munde, aber gelebt wird es bisher noch kaum. Es fehlt einfach an einer breiten Akzeptanz der Nutzer, entsprechend weit driften die Prognosen der Marktforscher und die tatsächlich erzielten Umsätze weit auseinander. Als Kernübel der Misere macht die Bad Nauheimer Heyde AG die mangelnden Kenntn der Verbraucher über die real existierenden mobilen Möglichkeiten aus. So ergab eine repräsentative Studie, dass weit über 50 Prozent der befragten Handy-Besitzer kaum etwas über die verfügbaren Dienste und technischen Fähigkeiten ihres "Wunderknochens" w. Jedoch gaben nur 25 Prozent der knapp 1.250 von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK befragten Konsumenten an, mit M-Commerce generell nichts am Hut zu haben. Am Interesse mangele es also nicht, dass M-Commerce nicht so richtig vorankommen will. Offenbar hätten die Anbieter es aber bisher versäumt, potenzielle Kunden über ihre Services und Technologien ausreichend zu informieren, schließt die Heyde AG. "Der Bedarf ist da - jetzt sind die Anbieter gefragt, neue, intelligente Mobilservices anzubieten und diese überzeugend zu kommunizieren", so die Forderung von Hans Bötzow, Mitglied der Geschäftsleitung bei dem Hessischen Systemintegrator.Neue Abrechnungsmodalitäten für einzelne Services wie die mobile Abfrage von Börsenkursen oder dem lokalen Wetterbericht, stoßen der Umfrage zufolge bei den meisten Handy-Nutzern ebenso auf Ablehnung wie die Werbefinanzierung. Ferner ergab die GfK-Umfrage, dass der Markt für Mobiltelefone bereits näher an einem Sättigungspunkt angelangt ist, als erwartet. Von den 56 Prozent der Befragten, die noch kein Handy besitzen, gaben nur etwa zehn Prozent an, dass sie sich in diesem Jahr eines anschaffen wollen. In absoluten Zahlen wird die Handy-Dichte in Deutschland daher voraussichtlich nur von 44,2 auf knapp über 50 Prozent steigen. Dabei klafft die Schere zwischen Technikbegeisterten und Technikmuffeln noch weit auseinander. Während bei den technisch Aufgeschlossen bis Ende 2001 über 80 Prozent ein Mobiltelefon besitzen werden, sind es bei den weniger Interessierten voraussichtlich nur 22 Prozent. "Technik-Abstinenzler" werden von neuen Features eher abgeschreckt als angesprochen. Um auch diese Gruppe, die fast über die Hälfte der Deutschen über 14 ausmacht, für M-Commerce zu gewinnen, müssen also, so das Fazit der Studie, Produkte, Dienstleistungen und Kommunkationsmaßnahmen her, die den Nutzen für den Anwender in den Vordergrund stellen.(kh)

Mobile Commerce ist in aller Munde, aber gelebt wird es bisher noch kaum. Es fehlt einfach an einer breiten Akzeptanz der Nutzer, entsprechend weit driften die Prognosen der Marktforscher und die tatsächlich erzielten Umsätze weit auseinander. Als Kernübel der Misere macht die Bad Nauheimer Heyde AG die mangelnden Kenntn der Verbraucher über die real existierenden mobilen Möglichkeiten aus. So ergab eine repräsentative Studie, dass weit über 50 Prozent der befragten Handy-Besitzer kaum etwas über die verfügbaren Dienste und technischen Fähigkeiten ihres "Wunderknochens" w. Jedoch gaben nur 25 Prozent der knapp 1.250 von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK befragten Konsumenten an, mit M-Commerce generell nichts am Hut zu haben. Am Interesse mangele es also nicht, dass M-Commerce nicht so richtig vorankommen will. Offenbar hätten die Anbieter es aber bisher versäumt, potenzielle Kunden über ihre Services und Technologien ausreichend zu informieren, schließt die Heyde AG. "Der Bedarf ist da - jetzt sind die Anbieter gefragt, neue, intelligente Mobilservices anzubieten und diese überzeugend zu kommunizieren", so die Forderung von Hans Bötzow, Mitglied der Geschäftsleitung bei dem Hessischen Systemintegrator.Neue Abrechnungsmodalitäten für einzelne Services wie die mobile Abfrage von Börsenkursen oder dem lokalen Wetterbericht, stoßen der Umfrage zufolge bei den meisten Handy-Nutzern ebenso auf Ablehnung wie die Werbefinanzierung. Ferner ergab die GfK-Umfrage, dass der Markt für Mobiltelefone bereits näher an einem Sättigungspunkt angelangt ist, als erwartet. Von den 56 Prozent der Befragten, die noch kein Handy besitzen, gaben nur etwa zehn Prozent an, dass sie sich in diesem Jahr eines anschaffen wollen. In absoluten Zahlen wird die Handy-Dichte in Deutschland daher voraussichtlich nur von 44,2 auf knapp über 50 Prozent steigen. Dabei klafft die Schere zwischen Technikbegeisterten und Technikmuffeln noch weit auseinander. Während bei den technisch Aufgeschlossen bis Ende 2001 über 80 Prozent ein Mobiltelefon besitzen werden, sind es bei den weniger Interessierten voraussichtlich nur 22 Prozent. "Technik-Abstinenzler" werden von neuen Features eher abgeschreckt als angesprochen. Um auch diese Gruppe, die fast über die Hälfte der Deutschen über 14 ausmacht, für M-Commerce zu gewinnen, müssen also, so das Fazit der Studie, Produkte, Dienstleistungen und Kommunkationsmaßnahmen her, die den Nutzen für den Anwender in den Vordergrund stellen.(kh)

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