Technik & Know-how: Fritz-Box-Hacking - PC-Steuerung aus der Ferne

17.05.2006
Von Albert Lauchner

Probleme mit dem Magic Packet

Doch in der Praxis ist das Routing des Magic Packets über das Internet-Protokoll nicht ganz so einfach:

  • Ein ausgeschalteter Rechner, dessen Netzwerkkarte im Standby die Pakete analysiert, besitzt zwar eine in der Netzwerkkarte fest abgelegte MAC-Adresse. Er hat aber keine gültige IP-Adresse. Denn beispielsweise für einen DHCP-Server ist der Rechner offline, so dass er die IP-Adresse, die der PC vor dem Herunterfahren hatte, nach einer gewissen Zeit an einen anderen PC weitergeben darf.

  • Selbst wenn man feste IP-Adressen vergibt, läuft der Rechner meist im lokalen Netz und hat keine aus dem Internet erreichbare öffentliche IP-Adresse. Somit ist eine Portweiterleitung im DSL-Router nötig. Diese funktioniert aber nicht bei allen Routern, wenn die angesprochene IP-Adresse offline ist.

  • Als Ausweg bieten manche DSL-Router (nicht die Fritz Box) an, alle UDP-Pakete aus dem Internet beispielsweise auf Port 9 als Broadcast in das gesamte lokale Netzwerk zu schicken. Doch schon allein aus Sicherheitsgründen sollte man eine derartige Lösung ablehnen.

Die sicherste und eleganteste Lösung für all diese Schwierigkeiten ist es daher, das Magic Packet als Ethernet-Paket direkt im lokalen Netzwerk des einzuschaltenden Rechners zu erzeugen. In unserem Fall ist dies auch kein Problem, da die Fritz Box selbst diese Aufgabe übernehmen wird. Für den zur Fritz Box nötigen sicheren Zugang aus dem Internet werden wir einen ssh-Server installieren. Somit entsteht als Nebenprodukt ein sehr sicherer Weg, über den man die Fritz Box auch von extern über das Internet konfigurieren kann.

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