Technische Innovation sorgt für weiteres Wachstum im Handymarkt

28.11.2002
Der deutsche Mobilfunkmarkt ist weit gehend gesättigt. Dennoch hegen laut Markt- und Meinungsforscher Allensbach viele Bundesbürger aufgrund technischer Fortschritte neue Anschaffungspläne.

Die Zahl der deutschen Handybesitzer im Alter von 14 bis 64 Jahren ist in den vergangenen drei Jahren rapide gewachsen. Lag der Anteil laut Markt- und Meinungsforscher Allensbach 1999 noch bei 27,8 Prozent, sind es heute schon über 71 Prozent. Damit hat der deutsche Mobilfunkmarkt für die Betreiber und Geräteanbieter bereits einen gefährlichen Sättigungsgrad erreicht. Dennoch ist die Zahl derjenigen, die sich demnächst ein neues Gerät zulegen wollen, mit knapp 31 Prozent (1999: 20,7 Prozent) auf hohem Niveau geblieben beziehungsweise sogar gestiegen. Dabei spielt die Erstanschaffung aber kaum mehr eine Rolle. Vielmehr sorgt der technische Fortschritt für anhaltende Dynamik.

Bei der Frage, worauf die Kunden beim Kauf eines neuen Handys besonders achten, stehen einfache Bedienung und lange Akkuzeiten ganz oben auf der Wunschliste. Hinzu kommen der Preis, ein geringes Gewicht und eine brauchbare Tastatur.

Die Zahl der Handybesitzer, die den Short Message Service (SMS) nutzen, ist in den zurückliegenden beiden Jahren von 66 auf 79,4 Prozent gestiegen. Ebenfalls stark zugenommen hat die Zahl derjenigen, die ihr Handy auch als Wecker nutzen. Etliche andere Funktionen, mit denen die Mobilfunkbetreiber und Handyanbieter werben, erhalten von den Kunden jedoch eine eindeutige Abfuhr. Dazu gehören der E-Mail- und EMS-Versand (Verschicken von Kurznachrichten mit Grafiken und Tönen) ebenso wie WAP, Informationen aus dem Internet, die gleichzeitige Nutzung als Home-Handy (Genion) und Fax. Auch Rufumleitung, Freisprecheinrichtung und Mailbox haben an Bedeutung verloren. Eine integrierte Digitalkamera als neuer Gimmick, der in Asien reißenden Absatz findet, wird sogar nur von 0,3 Prozent der deutschen Handy-Besitzer genutzt.

www.ifd-allensbach.de

ComputerPartner-Meinung:

Schaut man sich die wichtigsten Kriterien für einen Handykauf und die genutzten Features genauer an, dann wird Folgendes deutlich: Was die Verbraucher wünschen, sind nicht so sehr technische Spielereien, sondern günstige und einfach zu bedienende Geräte mit langen Akku-Laufzeiten. Wenn für GPRS und UMTS also nicht bald ein Abfallprodukt wie SMS gefunden wird, sieht es für den Erfolg der nächsten Mobilfunkgenerationen reichlich düster aus. Denn was taugen die besten Features, wenn sie vom Kunden am Ende doch nicht genutzt werden? (kh)

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