Technologiestau: AMD muss Start des Athlon 64 erneut nach hinten verschieben

05.02.2003
Eine Reihe von unterschätzten Problemen bei der Entwicklung seines 64-Bit-Prozessors gibt der amerikanische Chipfabrikant AMD als Grund für einen nunmehr auf September diesen Jahres verschobenen Marktstart an. Eigentlich war das neue Top-Produkt des Unternehmens bereits für Ende 2002 angekündigt. Später hieß es, der neue Prozessor werde erst Ende des zweiten Quartals 2003 auf den Markt kommen.

Eine Reihe von unterschätzten Problemen bei der Entwicklung seines 64-Bit-Prozessors gibt der amerikanische Chipfabrikant AMD als Grund für einen nunmehr auf September diesen Jahres verschobenen Marktstart an. Eigentlich war das neue Top-Produkt des Unternehmens bereits für Ende 2002 angekündigt. Später hieß es, der neue Prozessor werde erst Ende des zweiten Quartals 2003 auf den Markt kommen.

Weniger technische als viel mehr wirtschaftliche Gründe sehen indessen Branchenkenner für die erneute Verzögerung. Nach Meinung von Brian Gammage, Analyst für Halbleitertechnologie bei Gartner Dataquest, gibt es für die neue Prozessorentechnik derzeit gar keinen Markt: "AMD kann uns derzeit nicht deutlich machen, wofür wir das neue Produkt überhaupt brauchen."

Tatsächlich dürfte das Problem eher Microsoft heißen. Denn der Redmonder Softwarekonzern hat bis dato noch kein Betriebssystem im Angebot, dass sich die Vorzüge eines 64-Bit-Prozessors zu nutze machen könnte. Ein möglicher Geschwindigkeitsvorteil kann somit kaum realisiert werden. Standard ist und bleibt noch der 32-Bit-Chip.

AMD geht nun aber offensichtlich davon aus, dass bis Herbst 2003 genügend 64-Bit-Anwendungen auf dem Markt sein werden, die den Einsatz eines Athlon 64 rechtfertigen würden. So bleibt für AMD das Dilemma bestehen: Solange Windows-Macher Microsoft nicht den Termin zur Einführung eines 64-Bit-Betriebssystems nennt, bleibt der Silziumschmiede AMD, die mit den neuen Prozessoren auf einen höheren Marktanteil im Server- und Großcomputergeschäft hofft, die Markteinführung quasi verwehrt. Und: Ein weiterer Grund für den vielzitierten Technologiestau wäre gefunden. (cm)

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