Tegritys Lösung für interaktive Schulungen

11.05.1998

MÜNCHEN: Eine langweilige Präsentation hat sicherlich jeder schon einmal erlebt, das ganze gestaltet sich zumeist als eintöniges Abspulen von Folien. Das könnte sich bald ändern, denn der Markt bietet Lösungen, bei denen Zuschauer aktiv in den Vortrag eingreifen können. Bei der Implementierung solcher Lösungen sind VARs und qualifizierte Fachhändler gefragt.So könnte die Schule der Zukunft aussehen: eine weiße Wandtafel, an die ein Projektor die aktuellen Lehrstoff sendet; dabei kann der Lehrer mit Handzeichen in der Präsentation hin und her blättern, aber auch handschriftliche Notizen an der Tafel anbringen. Ein weiteres Fingerschnippen, und die Anmerkungen sind zum festen Bestandteil der Präsentation geworden.

Ein solches System bietet bereits Tegrity Ltd. Die 1994 in Israel gegründet Firma präsentierte sich heuer erstmals auf der Systems in München. Die Lösung namens "Digital Flipchart" beeindruckte aber weniger durch ihre technischen Features, sondern mehr durch den Lärm, den sie auf dem Stand verursachte. Laut Regional-Sales-Manager Emmanuel Boutboul war die Geräuschkulisse aber durchaus beabsichtigt, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erheischen.

Bestehend aus der entsprechenden Software und einer digitalen Kamera samt dazugehöriger PCI-Karte arbeitet das System mit jedem Windows-PC und allen gängigen LCD-Projektoren zusammen.

Die Funktionsweise ist relativ relativ leicht erlernbar, wenn auch zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Ist die Software eingerichtet, und eine Präsentation läuft reibungslos, erfaßt eine Videokamera die Handbewegungen des Vortragenden. Deutet dieser nun eine längere Zeitdauer auf die Projektionsfläche eines klickbaren Buttons, erfaßt dies die Kamera und veranlaßt die Software, einen entsprechenden Mausklick durchzuführen.

So entfällt also das umständliche Blättern auf dem PC, der Blickkontakt zum Publikum bleibt dauernd erhalten. Aber auch auf jede Rückfrage aus dem Auditorium kann der Schulungsleiter schnell reagieren und zu der betreffenden Folie zurückspringen.

Mit der "Kreide" ergänzen

Hinzu kommt die Möglichkeit, handschriftliche Anmerkungen auf der Projektionswand zu hinterlassen, sie mit der Kamera abzulichten und in die Präsentation dauerhaft einfließen zu lassen. So könnten fehlende Pfeile in ein Diagram oder Zahlen in eine Tabellenkalkulation eingefügt werden.

Ferner bietet die Software die Option, die geänderte Präsentation sofort ins Internet zu übertragen. Hierzu ist lediglich ein gängiges Modem erforderlich. Plug-ins oder weitere Werkzeuge sind nicht notwendig. Übrigens: Das auf der Systems vernommene laute Geräusch entstand jedesmal beim "Screenshot", um eben Messebesucher daran zu hindern, ins Bild zu laufen.

Mehrwert ist gefragt

In Deutschland fungiert die Vitec GmbH als Generaldistributor für Tegrity-Produkte. Das auf den Vertrieb von Video- und Telekommunikationsanlagen spezialisierte Münchner Unternehmen bietet die Digital-Flipchart-Lösung für knapp 5.000 Mark an. Für eine Komplettlösung zu Präsentationszwecken müssen Wiederverkäufer allerdings noch einen PC und LCD-Projektor beisteuern sowie die Software an die individuellen Anforderungen ihrer Kunden anpassen. (rw)

Mit Tegritys Digital Flipchart "klickt" sich der Vortragende via Fingerzeig durch seine Präsentation.

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