Konsolidierung auf dem deutschen Tk-Markt

Telefónica will United Internet und Hansenet übernehmen

13.03.2009
Die erwartete Konsolidierung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt könnte nach einem Zeitungsbericht zu Folge jetzt vorankommen. Die spanische Telefónica interessiere sich sowohl für die Hamburger Hansenet mit der Marke Alice als auch für die United Internet AG aus Montabaur, berichtet das Blatt aus unternehmensnahen Kreisen.

Die erwartete Konsolidierung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt könnte nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) jetzt vorankommen. Die spanische Telefónica interessiere sich sowohl für die Hamburger Hansenet mit der Marke Alice als auch für die United Internet AG aus Montabaur, berichtet das Blatt aus unternehmensnahen Kreisen.

United Internet, die Telefónica-Tochter O2 und Hansenet waren am Morgen für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ein Sprecher der Hansenet-Muttergesellschaft Telecom Italia sagte der FAZ: "Der Verkaufsprozess von Hansenet hat gerade erst begonnen; in dieser ersten Phase hält Telecom Italia Treffen mit mehreren Interessenten ab."

Telefónica bietet in Deutschland mit der Mobilfunkmarke O2 auch DSL-Anschlüsse an und betreibt eines der größten Konkurrenznetze zur Telekom, hat laut Bericht bisher jedoch nur etwas mehr als 200.000 eigene Breitbandinternet-Kunden. Vor allem Hansenet, Versatel und United Internet greifen auf das Telefonica-Netz zurück und vermarkten ihre Produkte dann unter eigenem Namen.

Da das Geschäft mit direkten Endkunden noch Wachstum verspricht - mittels Zusatzdiensten wie Internetfernsehen (IPTV), Speicherplatz im Netz oder Vermarktung von Inhalten - müsse Telefónica sich hier verstärken, schreibt die Zeitung.

Mit Telecom Italia konnte man sich nach FAZ-Informationen bisher nicht auf einen Kaufpreis für Hansenet mit ihren rund 2,3 Millionen Festnetzkunden einigen. Das Interesse an der United Internet AG mit rund 2,8 Millionen DSL-Kunden wird laut Zeitung aus mehreren Quellen bestätigt. Doch sperre sich Vorstandsvorsitzender Ralph Dommermuth noch vehement gegen einen Verkauf des Unternehmens an die Spanier. (Dow Jones/rw)

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