Rote Zahlen

Telefonica Deutschland bremst Umsatzschwund vor Fusion

10.11.2014
Zwar noch kein Plus, aber spürbar weniger Minus: Die Umsatzentwicklung bei Telefonica Deutschland macht dem nach Kunden neuen Marktführer im deutschen Mobilfunk Hoffnung auf einen guten Start der Fusion mit E-Plus.

Im dritten Quartal schrumpften die Erlöse beim O2-Netzbetreiber - zum letzten Mal in alter Größe - im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um nur noch ein halbes Prozent auf 1,22 Milliarden Euro, wie die Münchener am Montag mitteilten. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatte das Minus noch fast sieben Prozent betragen.

Den Teilerfolg beim Umsatz ließ sich Telefonica Deutschland einiges kosten. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Oibda) sank um 17,8 Prozent auf 240 Millionen Euro - weil der Konzern viel in Werbung und Rabatte investierte, um damit dem harten Wettbewerb auf dem deutschen Markt beizukommen. Das machte sich bei den Neukunden bezahlt: Netto konnte das Unternehmen im dritten Quartal 143.000 neue Vertragskunden im Mobilfunk gewinnen - fast dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Unter dem Strich fiel ein Verlust von 15 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 9 Millionen vor einem Jahr. Die Aktie lag am Vormittag mit 0,5 Prozent im Plus. Händlern zufolge waren die Zahlen wie erwartet ausgefallen. Für Commerzbank-Analystin Heike Pauls zeigen sie erwartete Trend-Verbesserungen. Wichtiger sei aber, wie es jetzt im fusionierten Unternehmen weitergehe.

Im vierten Quartal - also dem ersten inklusive E-Plus - rechnet Telefonica Deutschland mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Das entspricht etwa dem rechnerischen Niveau der kombinierten Erlöse beider Firmen in den Monaten Juli bis September. E-Plus dürfte gehörig dazu beitragen, in den vergangenen Jahren gehörten die Düsseldorfer zu den Gewinnern. Unter anderem deswegen zahlte Telefonica Deutschland in bar und Aktien rund 8,5 Milliarden Euro an den Mutterkonzern KPN.

Das um Sonderfaktoren und Restrukturierungskosten bereinigte Betriebsergebnis soll in den Schlussmonaten des Jahres bei etwas weniger als 350 Millionen Euro liegen. Mit der Integration in der Verwaltung hat Telefonica begonnen, 1600 Stellen sollen bis 2018 wegfallen. Im dritten Jahresviertel fielen dafür bereits Kosten in Höhe von 8 Millionen Euro an. Insgesamt wollen Telefonica und E-Plus Kosten in Höhe von mehr als 5 Milliarden Euro einsparen.

Seit Anfang Oktober ist E-Plus eine 100-prozentige Tochter von Telefonica Deutschland, die wiederum zu gut 60 Prozent dem spanischen Telefonkonzern Telefonica gehört. Die niederländische KPN hat einen Anteil von rund 20 Prozent an dem Unternehmen. (dpa/tc)

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