Schlecht zu verstehende Teilnehmer, Stimmen, die nur schwer zu unterscheiden sind - diese typischen Probleme von Videokonferenzen sollen künftig Vergangenheit sein. Das verspricht zumindest BT mit dem Telefonkonferenz-Service MeetMe with Dolby Voice. Um es kurz zu machen, die Briten lösen dieses Versprechen in der Praxis durchaus ein - davon konnten wir uns vorab überzeugen. Offiziell wir der Service zur CeBIT vorgestellt.
Was BT mit MeetMe bietet, kann sich auch für ISDN-verwöhnte deutsche Telefonohren hören lassen. So filterte das System im Test Nebengeräusche zuverlässig heraus. Selbst beim Telefonieren neben einem Getränkeautomaten, dessen Kühlkompressor lief, war auf der Gegenseite von dieser Störquelle nicht zu hören. Auch als wir während der Telefonkonferenz von einem Smartphone Rockmusik abspielten, wurde diese zuverlässig unterdrückt. Positiv fiel zudem auf, dass sich Stimmen bei MeetMe deutlich besser unterscheiden lassen als bei herkömmlichen Konferenzsystemen. So kamen die Stimmen virtuell aus unterschiedlichen Richtungen, so als würden die Teilnehmer zusammen an einem Meeting-Tisch sitzen.
So überzeugend die praktische Demonstration auch ausfiel, in der Praxis hat das System einen gravierenden Nachteil: In den Genuss der verbesserten Übertragungsqualität kommen nur Anwender, die per VoIP an einer Konferenz teilnehmen. Neben VoIP-Telefonen gibt es auch eine Software-Lösung. Dabei läuft die Clientsoftware von MeetMe with Dolby Voice auf PCs und Macs und benötigt als Ausgabegerät ein handelsübliches Stereo-Headset. Eine mobile Version für iOS- und Android-Endgeräte soll im Frühjahr 2014 verfügbar sein. Für Mitte 2014 ist eine Lync-Integration angedacht.
Wählt sich der Benutzer jedoch über eine herkömmliche Telefonverbindung in eine Konferenz ein, dann greift die Mehrzahl der digitalen Klangverbesserer nicht und es ist lediglich eine Rauschunterdrückung aktiv. Erschwerend kommt hinzu, dass die klassische Telefonie mit 3,1 kHz (HD-Telefonie 7 kHz) über eine deutlich geringere Audiobandbreite als BTs Konferenzlösung MeetMe verfügt. BT gibt hier in Unterlagen eine Bandbreite von bis zu 20 kHz an.
Darüber, was der Konferenzservice kosten wird, schwieg sich BT noch Haus. Entsprechende Tarife wird der Carrier wohl zur CeBIT veröffentlichen. Dort können sich Interessierte auch selbst von der MeetMe-Sprachqualität überzeugen. Das Unternehmen will auf der CeBIT in der British Business Lounge im Haus der Nationen eine der klassischen britischen Telefonzellen aufstellen, wo Messe-Besucher den Service testen können.